Nach einem Foulspiel von Christian Mauersberger kam es zu einer Rudelbildung. Foto: Pressefoto Baumann/Volker Müller

Es ging teils heiß her im württembergischen Regionalliga-Derby SGV Freiberg gegen Stuttgarter Kickers. Bei den Stimmen der Beteiligten war nach dem 2:2 auch das Schiedsrichter-Gespann um Lukas Jungfleisch ein Thema.

Die Stuttgarter Kickers retteten im Regionalliga-Derby beim SGV Freiberg in der Nachspielzeit ein glückliches 2:2. Wir haben nach dem Abpfiff im Wasenstadion Stimmen gesammelt.

 

Marco Wildersinn (Kickers-Trainer): „Wenn man in der späten Nachspielzeit noch einen Ausgleichstreffer erzielt, müsste man sich eigentlich freuen, doch so richtig freuen tut sich bei uns keiner. Denn wir sind hier hergekommen, um drei Punkte zu holen. Nach der frühen Führung habe ich gehofft, dass wir eine Dominanz und Selbstverständlichkeit entwickeln und ein zweites Tor nachlegen. Das haben wir nicht geschafft. Es kam keine Ruhe ins Spiel, wir haben die Bälle zu schnell verloren. Das wollten wir nach der Pause besser machen, das gelang nicht. Bei den beiden Gegentoren haben wir nicht gut verteidigt. Wir haben mit den Offensivwechseln noch einmal alles investiert und uns mit etwas Glück noch belohnt. Ich hoffe, das gibt uns einen positiven Impuls, um wieder Spiele zu gewinnen.“

Roland Seitz (Freibergs Trainer): „Wer mich kennt, weiß, dass ich eigentlich sehr sachlich bin. Aber heute hätte ich nur einen Tipp an das Gespann: Pfeife abgeben, Fahne abgeben, andere Sportart wählen. Sie waren einfach schlecht. Wenn ein fairer Spieler wie Christian Mauersberger selbst zugibt, dass ihm die Sicherungen durchgebrannt sind und es eine klare Rote Karte war und er super happy ist, dass sein Gegenspieler – trotz aufgeschlitztem Bein zwischen Knie und Schienbein – keine schwere Verletzung hat. Der Linienrichter steht drei Meter daneben, der Schiedsrichter zehn Meter – wenn sie da nur Gelb geben, dann ist es besser, sie machen etwas anderes. Das muss auch mal gesagt sein. Es geht um Jobs, um berufliche Perspektiven. Die fahren jetzt heim und denken sich: Das war heute nicht so schön, nächstes Mal wieder es wieder besser. Das tut halt weh.“

Rainer Lorz (Kickers-Präsident): „Wir hatten vor der Pause alles im Griff. Die zweite Halbzeit war dann eine Katastrophe, wir verloren die Ordnung und mussten froh sein, nicht mit 1:3 in Rückstand zu geraten. Wenigstens haben wir einen Punkt gerettet, aber so wird es schwer – erst recht am Freitag gegen Hoffenheim.“

Marc Stein (Kickers-Sportdirektor): „Nach der Pause hat der unbedingte Wille gefehlt, das Spiel auf unsere Seite zu ziehen. Mit einer Energieleistung haben wir dann noch das 2:2 erzielt, aber zufrieden können wir nicht sein.“

„Ich bin sprachlos“

Felix Dornebusch (Kickers-Torwart): „Wir sind richtig gut reingekommen in das Spiel, aus dem Nichts verlieren wir den Zugriff. Wie wir verteidigt und gepresst haben, das war phasenweise wirklich nicht gut. Positiv war, dass wir nicht aufgegeben haben und Moral zeigten. Aber wir müssen in einigen Bereichen richtig hart arbeiten, sonst wird es schwer in dieser Liga.“

Kevin Dicklhuber (Kickers-Spieler): „Ich sage lieber nichts mehr. Ich bin sprachlos.“

Christian Mauersberger (Kickers-Spieler): „Das war deutlich zu wenig für unsere Ansprüche. Nach der Pause hat uns die Gier gefehlt, wir haben zu viele Zweikämpfe verloren und zu viele Chancen zugelassen. Wir müssen diese Phase jetzt überstehen.“

David Tomic (Kickers-Spieler): „Ich bin einfach nur froh, dass es mit meinem ersten Tor für die Kickers geklappt hat und wir den Punkt noch mitnehmen konnten.“

Marco Grüttner (Ex-Kickers- und Freiberg-Spieler): „Das war ein Spiel mit viel Kampf und nur wenig spielerischen Elementen. Es erinnerte mich an das WFV-Pokalspiel der beiden Clubs Anfang September, als die Kickers auch mit 1:0 in Führung gingen, dann aber ihre Linie verloren und das Spiel kippte. Dass es heute für die Blauen noch zum Lucky Punch reichte, tut ihnen gut.“