Das Motiv, auf das Bross lange hingearbeitet hat: Die Burg Hohenzollern komplett vor dem aufgehenden Mond. Foto: Bross

Maximilian Bross schießt regelmäßig imposante Bilder mit Motiven aus der Region. Kein ganz einfacher Weg.

Fotografie ist seine große Leidenschaft: Seit etwa fünf Jahren schießt Maximilian Bross aus Schiltach imposante Bilder mit Motiven aus der Region. Besonders Burgen haben es ihm angetan. Die Burg Hohenzollern hat er nun stilvoll in Szene gesetzt. Doch der Weg dorthin war nicht einfach.

Zollernalbkreis - In Zeiten von modernen Smartphones ist mittlerweile fast jeder mit einer einigermaßen passablen Kamera ausgestattet. Wer allerdings wirklich anspruchsvolle Motive kreieren möchte, benötigt bessere Ausrüstung – und eine ambitionierte Herangehensweise.

Geheimnissvolle Motive haben es ihm angetan

Seit etwa fünf Jahren beschäftigt sich Maximilian Bross schon mit der Fotografie. "Irgendwann hab ich im Urlaub mal die Kamera in die Hand genommen und mehr als nur ›Ich-drück-den-Auslöser‹-Fotos gemacht", erzählt er im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten. Grundsätzlich fotografiert er am liebsten, wenn er unterwegs ist. Dadurch dass er in Biberach an der Riß Bauingenieurwesen studiert, ist er regelmäßig zwischen seinem Wohnort Schiltach und der Uni unterwegs.

Es ist ihm eine Herzensangelegenheit, Bilder von Motiven zu schießen, die andere in dieser Form noch nicht gemacht haben. Besonders Landschaften, die geheimnisvoll in Nebel gehüllt sind, Wasserfälle und vor allem Burgen haben es dem 22-Jährigen angetan. Eine Festung ist ihm in der Region besonders ins Auge gefallen: Der Stammsitz der Hohenzollern.

Seit mehr als einem Jahr träumte Bross von dem perfekten Motiv: Die Burg Hohenzollern komplett vom aufgehenden Mond eingehüllt. Dieses Projekt stellte für ihn allerdings eine besondere Herausforderung dar, erzählt er. Einige Vorbereitungen mussten dafür getroffen werden.

Bild von Dormettingen aus geschossen

"Das erste Mal habe ich im Herbst 2019 versucht, die Burg mit dem Mond dahinter abzulichten. Im Schnellverfahren hat das aber nicht geklappt. Da hat mich aber dann der Ehrgeiz gepackt und ich habe festgestellt: Ich muss das anders angehen."

Zum einem musste er herausfinden, zu welchen Zeitpunkt der Mond genau hinter der Burg zu sehen sein wird. Selbstverständlich musste es außerdem ein Vollmond sein. Bei diesen Fragen half ihm die Mondphasen-App "Planit-Pro Fotoplaner". Mit dieser war es ihm möglich den perfekten Ort für das Motiv zu finden. "Das Bild habe ich von Dormettinger Ortsrand aus geschossen, 18 Kilometer von der Burg entfernt", erzählt Bross.

Darüber hinaus musste für dieses Motiv natürlich auch das Wetter stimmen. Gerade im Herbst ist es nicht gerade unüblich, dass Wolken und Nebel (gerade über diese Entfernung) die perfekte Sicht verdecken. Aus diesem Grund brauchte es zahlreiche Versuche, bei denen Bross zu der perfekten Uhrzeit am perfekten Ort war, nur um dort festzustellen, dass das Wetter nicht gepasst hat. "Insgesamt zehn Versuche habe ich gebraucht, um schlussendlich mein Traumfoto zu schießen."

Zeitfenster von nur fünf bis zehn Sekunden

Für jeden Versuch hatte er außerdem nur ein Zeitfenster von etwa fünf bis zehn Sekunden. "Man glaub gar nicht, wie schnell sich der Mond auf diese Entfernung bewegt. Ich wollte aber, dass die Burg perfekt vom Mond umhüllt ist." Das ist ihm auf jeden Fall sehr gut gelungen, wenn man sich das Resultat betrachtet.

Und wie geht es nun weiter? Eine Karriere als professioneller Fotograf? "Bisher betreibe ich die Fotografie eher als eine Art Hobby. Ich habe zwar schon das eine oder andere Motiv verkauft, aber um das professionell zu machen, dafür fehlt mir aktuell einfach noch die Zeit. Jetzt möchte ich erst einmal fertig studieren", erzählt der 22-Jährige.

Mehr Fotos gibt es auf dem Instagram-Kanal von Maximilian Bross: @m.bross_pix