Die neue Außenministerin Annalena Baerbock in Paris. Foto: dpa/Kay Nietfeld

Die neue Außenministerin setzt bei ihrer Dienstkleidung auf farbstarke Akzente. Das erinnert ein bisschen an Angela Merkels Vorliebe fürs Power-Dress. Aber eben nur ein bisschen. Ein Stilcheck.

Stuttgart - Die ungeschriebene Kleiderordnung für deutsche Politikerinnen ähnelt den Richtlinien für Lichtsignalanlagen für das Straßenwesen. Eine Ampel reguliert den Verkehrsfluss mithilfe der Signalfarben Rot, Gelb und Grün. Angela Merkel etwa hat den Großteil ihrer Kanzlerschaft mit der Blazerfarbe Rot gesteuert. Power-Dress nennen das Amerikaner, wenn man durch starke Kleiderfarben Stärke ausdrückt.

Mode als politisches Bekenntnis

Die neue Ampelkoalitionärin und Außenministerin Annalena Baerbock folgt dieser Tradition und Vorliebe für Powerklamotten, doch setzt sie überraschend feminine Akzente. Bei ihren ersten, auch heiklen Auslandsreisen trägt die Grüne perfekt geschnittene, taillierte Kleider und Mäntel, gern in auffälligem Rot, dazu passende Pumps oder Stiefel. Ein monochromes Blau in ihrer Arbeitsgarderobe verweist auf einen möglichen Schwerpunkt ihrer Diplomatie durch Mode: die Loyalität der deutschen Außenpolitik zur Europäischen Union. Baerbocks bisherige Auftritte sind stilsicher, respektvoll und vielsagend. Nicht übel für eine ehemalige Lederjackenträgerin.