4,87 Sekunden – Sportholzfäller Robert Ebner knackt den Weltrekord. Foto: Mitter

Zurück an der Spitze: Der aus Bickelsberg stammende Sportholzfäller Robert Ebner hat sich am Wochenende in Gelsenkirchen den deutschen Meistertitel geholt. Und das in neuer Weltrekordzeit.

Rosenfeld-Bickelsberg/Gelsenkirchen - Im Amphitheater Gelsenkirchen war es für die Zuschauer das Spektakel, das sie sich bei der von der Firma Stihl veranstalteten Meisterschaft erhofft hatten: sportlichen Höchstleistungen an Axt und Säge und Spannung bis zur letzten Sekunde.

Und zum krönenden Abschluss gab es auch einen hochkarätigen Machtwechsel an der Spitze: Robert Ebner setzte sich gegen den Favoriten Danny Martin durch und sicherte sich mit einem neuen Hot-Saw-Weltrekord seine siebte Meisterschaft.

Frenetischer Jubel der Fans

Der frenetische Jubel der Fans übertrug sich von Beginn an auf die zehn besten Sportholzfäller Deutschlands, die sich für die lautstarke Anfeuerung mit einem spannenden Extremsport-Wettkampf bedankten.

In sechs Disziplinen, jeweils drei mit Axt und drei mit Säge, zeigten die Athleten beim Kampf um die nationale Meisterschaft ihr Können. Und einmal mehr fiel die Entscheidung erst im großen Finale an der Rennmotorsäge "Hot Saw", mit bis zu 80 PS. Dann war es Robert Ebner, der nur 4,87 Sekunden benötigte, um drei Scheiben von einem senkrecht verankerten Baumstamm zu sägen und sich so mit einem neuen Weltrekord den Titel sicherte: Als erster Athlet weltweit blieb der Bickelsberger unter der Marke von fünf Sekunden.

Saison von Verletzungen geprägt

Nach einer von Verletzungen geplagten Saison und unglücklichen Auftritten an der "Hot Saw" im Vorjahr verdiente sich Ebner dank einer herausragenden Leistung und Tagesbestzeiten in Gelsenkirchen seinen siebten Titel: "Ich habe immer an die Säge geglaubt und wollte es allen beweisen. Ich wollte Weltrekord schneiden und das Ding nach Hause bringen. Ich danke meiner Familie und bin unendlich froh, endlich meinen siebten Titel geholt zu haben", so Ebner. Vor dem letzten Durchgang hatte der 36-Jährige bereits drei weitere Disziplinen gewonnen.

Nur knapp dahinter musste sich der große Favorit Danny Martin geschlagen geben. Nach dominanten Vorstellungen in den Qualifikationswettkämpfen verpasste der amtierende Meister die Titelverteidigung am Ende knapp. "Es war ein harter Wettkampf, ich habe mich über den nationalen Rekord an der ›Stock Saw‹ gefreut und kann mir nichts vorwerfen. Gratulation an Robert – er hat nach einem schweren Jahr und Verletzungen eine starke Leistung und einen Wahnsinns-schnitt hingelegt", so Martin.

Als Deutscher Meister hat Robert Ebner nun die Chance, sich bei der Stihl-Timbersports-Weltmeisterschaft am 2. Oktober in München mit den besten Sportholzfällern der Welt zu messen. Für die Weltmeisterschaft qualifizieren sich die nationalen Meister der Überseenationen Australien, Kanada, Neuseeland und USA sowie die besten acht europäischen Landesmeister.

Internationale Wettkampfserie

Stihl Timbersports ist eine internationale Wettkampfserie im Sportholzfällen. Die Wurzeln liegen in Australien und Neuseeland, Kanada und den USA: Um die Besten ihres Standes zu ermitteln, veranstalten die Waldarbeiter dort von jeher lokale Wettkämpfe im Holzfällen. Aus diesem Kräftemessen haben sich im Laufe der Zeit professionelle Veranstaltungen auf hohem sportlichem Niveau entwickelt. Auch Robert Ebner kam über den Beruf zu diesem Sport: Der 36-Jährige ist Forstwirtschaftsmeister und arbeitet als Sicherheitscoach für Forst BW.

Dem Timbersport geht er seit 16 Jahren nach. Außer nun sieben deutschen Meisterschaften hat er auch bereits erfolgreich an internationalen Wettkämpfen teilgenommen: 2009 wurde er bei der Weltmeisterschaft Dritter, im Jahr darauf hatte er sogar den zweiten Platz erreicht.