Mario Peters an der neuen Orgel in der Stiftskirche. Dass es gelungen ist, binnen zehn Jahren 600 000 Euro an Spendengeld für eine moderne „Königin der Instrumente“ zusammenzubekommen, macht in stolz. Foto: SB/Robert Huger

Es ist herber Verlust für die „Musica sacra“ in Hechingen: Mario Peters wird die katholische Seelsorgeeinheit St. Luzius nach über 30-jährigen erfolgreichen Wirken verlassen und zu neuen beruflichen Ufern aufbrechen.

Der allseits geschätzte Kirchenmusiker wird zum 15. April eine Stelle als Bezirkskantor in Eberbach am Neckar antreten. Diese Personalie wurde am Silvestertag im Erzbistum Freiburg bekannt gegeben. Peters neuer Dienstsitz wird die Kirchengemeinde St. Johannes Nepomuk sein.

 

Mario Peters, der in dem 1500 Einwohner zählenden Dorf Bell in der Nähe des Klosters Maria Laach in der Eifel aufgewachsen ist, hatte in Köln Kirchenmusik studiert und ist nach ersten Stationen im Rheinland und in Baden-Württemberg 1994 Stiftskantor in Hechingen geworden.

Abschiedsbrief an großen Personenkreis geschickt

Mario Peters selbst hat in einem an einen großen Personenkreis adressierten Abschiedsbrief seine Beweggründe für den Berufswechsel dargelegt. Als er 1994 nach Hechingen gekommen sei, hätte er zunächst nicht beabsichtigt, hier länger zu bleiben. Aber die Menschen hier hätten es ihm einfach schwer gemacht, die Stadt wieder zu verlassen.

Er und seine Frau Sandra hätten eine tiefe Bindung zu Hechingen entwickelt. Peters: „Hier sind unsere Kinder auf die Welt gekommen und es sind viele intensive Freundschaften entstanden. Doch seit einigen Monaten sei der Wunsch nach einer beruflichen Veränderung immer größer geworden. Dennoch „verlassen wir Hechingen mit großem Wehmut, möchten aber weiterhin gerne den Kontakt pflegen und unser Haus weiterhin behalten.“ In seinem Brief bittet der Stiftskantor darum, seiner Nachfolgerin oder seinem Nachfolger das gleiche Vertrauen und Engagement wie ihm entgegenzubringen.

Stolz auf die erreichten Ziele

Mit großer Dankbarkeit fasst Peters zudem seine Hechinger Zeit zusammen. Er blicke auf viele schöne Gottesdienste und erhebende Chor- und Orgelkonzerte zurück. Ebenso an viele zu Herzen gehende Predigten, das gute Miteinander in der Ökumene, vielen beglückenden Proben, Chorfeste und wunderbare Orgelunterrichtsstunden.

Stolz ist der Stiftskantor, dass zwischen 1994 und 2004 rund 600 000 Euro an Spenden gesammelt werden konnte, um die Gesamtkosten von rund 850 000 für eine moderne Orgel in der Stiftskirche maßgeblich zu finanzieren.

Außerdem, und das freut ihn nicht weniger, seien in den letzten 30 Jahren vielfältige Chorangebote für Sängerinnen und Sänger jeden Alters und mit verschiedener musikalischer Ausrichtung entstanden: Aktuell kommen laut ihm jede Woche 120 Sängerinnen und Sänger mit großer Freude zum Singen ins katholische Gemeindehaus Hechingen.

Bis Ostern ist er noch tätig

„Auch wenn sicherlich viele über diese Nachricht traurig sein werden, so wünsche ich uns allen, dass die Freude über einen erfolgreichen Schritt in die berufliche Zukunft von Mario Peters überwiegt“, äußert sich Stadtpfarrer und Dekan Michael Knaus zu dem Weggang. „Nach drei Jahrzehnten exzellenter Kirchenmusik – konzertant wie liturgisch – ist das kein leichter Schritt. Nicht für ihn und nicht für uns“, meint er weiter.

Peters wird laut dem Stadtpfarrer aber auf jeden Fall bis einschließlich Ostern seinen Dienst in St. Luzius tun, dennoch rechnet Knaus damit, „dass man sich auf eine gewisse Zeit der Vakanz einstellen müsse“ bis die Stelle wieder besetzt ist. Der Stiftskantor, so der Leiter der Seelsorgeeinheit habe aber bereits erste Schritte unternommen, damit diese Zeit in guter Weise überbrückt werden könne.

Ein Termin für die Verabschiedung des Stiftskantors steht übrigens schon fest. Sie soll am Sonntag, 14. April ab 10 Uhr stattfinden.