Die Spritpreise sind in diesem Jahr stark gestiegen. Rund zwei Drittel des Preises machen Steuern und andere gesetzliche Abgaben aus. Foto: imago images/Gottfried Czepluch/Gottfried Czepluch via www.imago-images.de

Damit Deutschland seine Klimaschutzziele erreicht, wird das Ausstoßen von Kohlendioxid hierzulande verteuert. Das betrifft alle, die tanken oder ein neues Auto fahren.

Die Kosten für das Autofahren nehmen derzeit zu. Dieser Trend könnte sich auch 2022 fortsetzen, wenn die dieses Jahr erstmals in Kraft getretene CO2-Bepreisung erneut ansteigt. Außerdem bezahlen Käufer von Neuwagen ebenfalls für ausgestoßenes Kohlendioxid einen Aufpreis.

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Mit dem Klimapaket der Großen Koalition wurde auch das Brennstoffemissionshandelsgesetz erlassen. Seither bezahlt jedes Unternehmen 25 Euro je Tonne emittierten CO2, wenn es fossile Brennstoffe wie Erdgas, Benzin, Diesel oder Heizöl einsetzt. Dieser Preis steigt in den nächsten Jahren kräftig an. 2022 beträgt er 30 Euro je Tonne, um dann jährlich um fünf bis zehn Euro zu steigen. Sodass er 2025 schon mehr als doppelt so hoch sein wird. Im selben Jahr wird dann ein nationaler Emissionshandel mit einem Preiskorridor von mindestens 55 bis maximal 65 Euro pro Tonne CO2 eingeführt.

Tanken wird teurer

Doch was heißt das für Kunden an der Zapfsäule? Die Industrie- und Handelskammer Ostbrandenburg hat den Preiseffekt in Cent je Liter Sprit runtergerechnet: So betrug der Aufpreis in diesem Jahr für Benzin 5,6 und für Diesel 6,5 Cent pro Liter. Nächstes Jahr wären es dann schon 6,7 Cent beim Benzin und 7,7 Cent beim Diesel. Wird die Preiserhöhung wie geplant umgesetzt, dann wird der Preis ab Einführung des Emissionshandels in vier Jahren zwischen 12,3 und 14,5 Cent (Benzin) sowie 14,2 und 16,8 Cent (Diesel) schwanken.

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Doch nicht nur beim Tanken, auch Fahrer von neuen Autos müssen unter Umständen tiefer in die Tasche greifen. Grund ist eine Änderung der Kraftfahrzeugsteuer (Kfz-Steuer), die bereits seit dem 1. Januar diesen Jahres gilt. Für Fahrzeuge, die nach diesem Stichtag erstmalig zugelassen werden, fällt ein teilweise höherer Steuersatz an.

Pendlerpauschale wurde erhöht

Zunächst gibt es einen Sockelbetrag, der vom Hubraum des Fahrzeugs und der Antriebsart Benzin oder Diesel abhängig ist. Er beträgt zwei (Benzin) beziehungsweise 9,50 (Diesel) Euro je 100 Kubikzentimeter. Dieser Sockel umfasst einen CO2-Ausstoß bis zu 95 Gramm pro Kilometer. Alles darüber wird in sechs Stufen zwischen zwei und vier Euro zusätzlich berechnet. Eine detaillierte Übersicht hat beispielsweise der ADAC aufgestellt.

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Um die Mehrkosten für Autofahrer etwas abzumildern, wurde die Pendlerpauschale in diesem Jahr ab dem 21. Kilometer von vorher 30 auf inzwischen 35 Cent erhöht. In drei Jahren wird sie noch einmal um drei Cent erhöht werden.

Richtiger Begriff

CO2-Steuer
Im eigentlichen Sinne gibt es in Deutschland derzeit keine „CO2-Steuer“. Vielmehr gibt es für den Ausstoß von CO2 mehr Abgaben und höhere Preise. So finden die Emissionen etwa Eingang in die Berechnung der Kraftfahrzeugsteuer. Vereinfacht gesagt gilt: Je mehr CO2 ausgestoßen wird, desto höher ist der Steuerbetrag.