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Die Affäre um Steuerhinterziehung von Schiedsrichtern zieht auch in Stuttgart weiter Kreise.

Stuttgart - Für diesen Freitag hat DFB-Präsident Theo Zwanziger die deutschen Bundesliga-Schiedsrichter zum Rapport nach Frankfurt/Main bestellt, unter ihnen auch die 21 Referees, die vom ehemaligen Schiri-Obmann Manfred Amerell angezeigt wurden, weil sie ihre Spiele nicht ordnungsgemäß versteuert haben sollen. Dazu gehören auch vier Schiedsrichter aus Stuttgart und der Region. Nach Informationen unserer Zeitung liegt inzwischen eine weitere Anzeige gegen drei Schiedsrichter vor, die nicht aus der Feder Amerells stammt. Zwei der beschuldigten Unparteiischen stammen aus Stuttgart, einer aus dem Filderraum. Die Staatsanwaltschaft bestätigte am Donnerstag den Eingang des Schreibens, das auch unserer Redaktion vorliegt.

Die Schiedsrichter sollen an diesem Freitag in Frankfurt Stellung zu den Vorwürfen nehmen. "Leider ist es ja so, dass Steuerdelikte in Deutschland nicht gerade wenig verbreitet sind. Und da Schiedsrichter auch nur Menschen sind, kann man nicht ausschließen, dass es auch unter ihnen schwarze Schafe gibt", sagte Zwanziger und schloss ebenfalls nicht aus, dass der eine oder andere Schiedsrichter nach dem Ende der Ermittlungen keine Spiele in der Bundesliga mehr pfeifen kann. "Zunächst einmal ist ein Steuervergehen ein privates Delikt. Nichtsdestotrotz werden die Gremien des DFB, so sich der Verdacht bestätigt, genau prüfen, ob ein solches Vergehen die Eignung zum Spitzenschiedsrichter negativ beeinflusst", sagte er.