"Da sind wir natürlich wieder dabei": Wie viele andere füllten Johannes Unger und Daniel Burger das Anmeldeformular noch am selben Abend aus. Foto: Feuerstein

Im nächsten Jahr wird in Stetten wieder Theater gespielt. Zum 1200. Jubiläum der Gemeinde fing 1999 alles an. Jeremias Heppeler ist der neue Autor.

Stetten am kalten Markt - Seit 1999 wird in der Heuberggemeinde alle vier Jahre Theater gespielt. Die Erfolgsstory des "Stettener Sommertheater" soll im nächsten Jahr weiter gehen. Unter dem Motto "Tradition schaut in die Zukunft" hat bei einer Zusammenkunft das neu formierte Organisationsteam mit interessierten Laiendarstellern die Weichen dafür gestellt. Wie Fritz Pfeiffer, Vorsitzender des Fördervereins "Attraktive Region", Regisseur Stefan Hallmayer vom Theater Lindenhof, der neu verpflichtete Autor Jeremias Heppeler sowie der künftige Produktionsleiter Jürgen "Gibsy" Klaus und Bürgermeister Maik Lehn wissen ließen, liefen die Vorbereitungen hinter den Kulissen seit Monaten auf Hochtouren. Im Orga-Team stand nach dem Rückzug von Claudia Mogg und Autor Franz-Xaver Ott ein Generationswechsel an. Es galt also aus den eigenen Reihen einen neuen Produktionsleiter zu finden.

Ein neuer Autor ist gefunden

Zum anderen musste vom Theater Lindenhof ein neuer Autor verpflichtet werden: "Es freut uns, dass wir mit Jürgen Klaus und Jeremias Heppeler zwei kompetente Protagonisten verpflichtet haben", sagte Fritz Pfeiffer und strahlte vor allem auch darüber, dass der bewährte Regisseur Stefan Hallmayer "das Trio an der Spitze unseres Sommertheaters" komplettiere. "Neue Gesichter, neuer Geist und neue Ideen sind gefragt", betonte Pfeiffer. Während man in den bisherigen Bühnenwerken stets auf die eigene Dorfgeschichte zurück geblickt habe, wolle man mit dem neuen Stück in die Zukunft schauen.

Darauf richteten dann Regisseur Stefan Hallmayer und Autor Jeremias Heppeler ihren Fokus. Bezug nehmend auf das vergangene Stettener Sommertheater stellte Hallmayer fest, dass man mit dem Ende des Stücks und "Friday for Future" ja bereits einen gewissen Abschluss der Stettener Geschichte gesetzt und den Blick nach vorne gerichtet habe. Er erinnerte an das Schlusswort des Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, der resümierend festgestellt habe, dass Menschen jahrhundertelang leiden und viele Opfer hätten bringen müssen, bis "wir heute in einer freien Republik leben". Doch genau dies sei heutzutage wieder in Frage gestellt. Denn "seit dem Einmarsch von Putins Armee in die Ukraine ist vieles ins Rutschen gekommen", sinnierte Hallmayer. Das Wort der "Zeitenwende" umschreibe daher eine neue Betrachtung und Bewertung von Geschichte: "Wir sind wieder an einem Punkt, wo die großen Fragen gestellt werden", sagte Hallmayer: Wohin entwickle sich die Demokratie; wie gehe es mit den Errungenschaften weiter, die frühere Generationen erkämpft hätten.

Der Blick in die Zukunft

In groben Zügen zeigten Hallmayer und Autor Jeremias Heppeler auf, wie sie sich "den Blick in die Zukunft" vorstellen. Es sei eine "große Chance und gleichzeitig eine gewaltige Herausforderung" sich nicht mehr mit der Geschichte und deren Recherche zu beschäftigen: "Es ist sicher mehr Fantasie gefragt, um Geschichte aus der Zukunft zu erzählen, die sich aber auch mit der Vergangenheit auseinander setzt", betonte Hallmayer. Dass der neue Autor für diese Idee brennt, war seinem Statement zu entnehmen, in dem er seine Ideen wortreich skizzierte und dafür mit spontanem Beifall bedacht wurde.

Auch Organisatorisches wurde an dem Abend besprochen. So sind die acht Aufführungstermin fest terminiert. Der erste Vorhang öffnet sich am Freitag, 14. Juli 2023, zur Premiere. Am System wird festgehalten, dass Alle, die mitmachen wollen, eine Rolle im Stück finden sollen. Interessierte Personen sowie Gruppen sind in den nächsten Wochen aufgefordert, sich anzumelden und ihre Vorlieben zu bekunden: "Alle, die Lust haben Theater zu spielen, und bei unserem Blick in die Zukunft aktiv dabei sein wollen, sind uns ganz herzlich willkommen", signalisierte der neue Produktionsleiter Jürgen Klaus.

Die Termine

Premiere des neuen Stücks ist am Freitag, 14. Juli 2023, im Stettener Schlosshof. Weitere Aufführungen: 15. und 16. Juli sowie 21., 22. und 23. Juli sowie am 28. und 29. Juli. Projektleiter und Ansprechpartner ist Jürgen Klaus, Handy: 0162/9 27 65 64. Interessierte melden sich über E-Mail: info@stettener-sommertheater.de an.