Neben dem Fahrweg zum Schützenhaus soll gebaut werden. Foto: Schwendemann

Rund 40 neue Wohnungen will das Unternehmen Immodera am Ortsrand von Geislingen bauen. Entstehen sollen diese im Stettener Brühl, südlich .

Geislingen - Der Investor hat seit 2017 in Geislingen bereits eine Reihe von Wohnhäuser errichten lassen, unter anderem auf dem Gelände des ehemaligen Bauhofs und in den Auchtwiesen Nun plant die ortsansässige Firma weitere Gebäude, am Ortsrand, westlich der Auenstraße.

Bereits seit 1985 »Wohnbauerwartungsland«

Die rund sechs Hektar große Fläche am Weg zum Schützenhaus ist bereits seit 1985 als "Wohnbauerwartungsland" ausgewiesen. Einen Bebauungsplan dafür gibt es noch nicht, ein solcher soll nach einstimmigem Beschluss des Gemeinderats nun aufgestellt werden. Er wird auch den Grasweg nördlich der Fläche und den Fahrweg hinauf aufs Hörnle umfassen.

Bereits beim ersten Tagesordnungspunkt der öffentlichen Sitzung bat ein Anwohner aus der Auenstraße um das Wort: Er befürchtet eine massive Bebauung des Brühls und will die Gemeinderäte dafür sensibilisieren.

Absage an befürchtete »wuchtige Bebauung«

Bürgermeister Oliver Schmid holte bei seiner Antwort darauf etwas weiter aus: Die Ortsrandbebauung sei für jede Gemeinde von hoher Bedeutung; diese bestimme schließlich, wie diese von außen wirke. Die Verwaltung, beruhigte Schmid, werde dem Gemeindertat sicher nicht empfehlen, "eine wuchtige Bebauung, einen vielgeschossigen Riegel zu erlauben".

In der Sitzung ging es erst einmal darum, überhaupt einen Bebauungsplan aufzustellen, der im beschleunigten Verfahren 2024 stehen muss. Dessen Details sollen erst nach einem Gespräch mit den unmittelbaren Anliegern festgelegt werden, in dem diese ihre Vorstellungen und Befürchtungen anbringen können. Einen Termin wird es voraussichtlich nach Weihnachten geben.

Der Bürgermeister führte weiter aus, die innerörtliche Verdichtung sei in den vergangenen Jahren in der Stadt vorangebracht worden: Rund 150 Wohnungen konnten so geschaffen werden, freute sich das Stadtoberhaupt: "Das ist, was der Landesentwicklungsplan von uns Gemeinden erwartet."

Große Nachfrage nach Wohnungen in Geislingen

Geislingen erlebe "einen sehr hohen Wohndruck": Viele Menschen wollten in die Stadt ziehen, ältere Mitbürger ihre zu groß gewordenen Häuser mit Gärten gegen kleinere Wohnungen tauschen. Angesichts dieser Vorbedingungen halte er, Schmid, es für legitim, die Besiedlung auch wieder nach außen wachsen zu lassen.

Die im Stettener Brühl geplanten rund 40 Eigentumgswohnungen mit Größen zwischen 60 und 120 Quadratmetern sind daher eine für die Stadt erfreuliche Ergänzung: "Das Konzept ist aufgrund des knappen Angebots an Wohnraum sehr wichtig für die Region und bietet für die jüngere Generation eine tolle Alternative zu einem neuen Haus, da dies für viele finanziell nicht mehr zu stemmen ist", sagt der Immodera-Geschäftsführer Marco Schwendemann unserer Redaktion.

Die Fläche mit Blick ins Grüne, auf Weinberg, Schopflen und Deutental, ist aus Schwendemanns Sicht attraktiv, da ruhig und noch unverbaut: "Es ist für uns etwas ganz Besonderes, in solch einer hervorragenden Lage ein so großes Projekt zu entwickeln."

Wenn der Bebauungsplan steht, muss der Investor das gesamte Gebiet mit Infrastrktur erschließen, insbesondere mit Straßen, Wasser und Strom. Neben Barrierefreiheit dank Aufzügen sind Parkplätze in der Tiefgarage und auf Freiflächen vorgesehen.

Die neuen Wohnungen sollen bereits ab 2024 werden in einzelnen Bauabschnitten auf dem freien Markt angeboten werden. Es gibt laut Schwendemann für diese bereits erste Anfragen.

Bisher wachsen auf dem Acker Lebensmittel

Bislang werden auf dem Ackergelände von einem Geislinger Landwirt Lebensmittel angebaut. Die Felder und Beete, auf denen Gemüse der Gärtnerei Brobeil wächst, liegen ein Stück weiter westlich und sind von diesem Bauvorhaben nicht betroffen.