CDU: Bundeswehr stellt Kampfmittelzentrum auf den Prüfstand. Entscheidung nicht sicher.
Stetten a. k. M. - Die geplante Bundeswehrreform könnte nun doch für den Standort Stetten am kalten Markt massive Auswirkungen haben. Im Heer werde darüber nachgedacht, das Zentrum für Kampfmittelbeseitigung in Stetten aufzulösen, sagte der Streitkräfte-Beauftragte der CDU-Landtagsfraktion, Matthias Pröfrock, am Mittwoch nach einem Treffen mit Vertretern der Bundeswehr und der Standortkommunen.
Die rund 600 Soldaten würden dann auf andere Standorte in Deutschland verteilt. Die CDU werde aber dafür kämpfen, diese Pläne zu verhindern, sagte Pröfrock.
Verteidigungsexperten waren bislang davon ausgegangen, dass Stetten bei der geplanten Verkleinerung der Bundeswehr weitgehend unangetastet bleibt. Zu dem Standort auf der Schwäbischen Alb gehört ein großer Truppenübungsplatz, der regelmäßig auch für internationale Militärübungen genutzt wird. Außerdem gibt es mehrere Sprengplätze.
Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hatte am Montag allerdings angekündigt, die Kampfmittelbeseitigung dem Heer zu unterstellen. Derzeit gehört der Bereich zum sogenannten Streitkräfteunterstützungskommando. Mit der neuen Zuständigkeit könnten die Prioritäten anders gesetzt werden.
Pröfrock sagte, das hoch spezialisierte Kampfmittelzentrum dürfe nicht einfach in anderen Heeres-Standorten aufgehen. "Das sind hoch spezialisierte Profis, die besondere Trainingseinrichtungen benötigen, die in Stetten vorhanden sind."
Zugleich warnte Pröfrock vor Schwarzmalerei auch an den anderen Standorten, die von der geplanten Bundeswehr-Verkleinerung betroffen sein könnten. Verteidigungsexperten waren zuletzt davon ausgegangen, dass die Standorte Meßstetten, Mengen/Hohentengen (Kreis Sigmaringen) und Laupheim (Kreis Biberach) geschlossen werden könnten. Sigmaringen könnte zudem den Führungsstab der 10. Panzerdivision verlieren.
"Es wäre total verfrüht, jetzt schon davon zu sprechen, dass irgendwelche Entscheidungen sicher seien." Die Landesregierung müsse in Berlin darauf drängen, dass die Bundeswehr im Südwesten nicht noch stärker geschwächt werde.