Sie ließen sich vom schlechten Wetter nicht beeindrucken: die Teilnehmer an der heimatgeschichtlichen Wanderung beim 4. Schmeientaler Wandertreff, die vom Kulturwart des Frohnstetter Albvereins Hubert Sessler (rechts) geführt wurde. Foto: Neusch Foto: Schwarzwälder Bote

Schmeientaler Wandertreff: Interessante Informationen für die Gäste an den Stationen

Stetten-Frohnstetten. Alles ist bestens vorbereitet gewesen für die vierte Auflage des Schmeientaler Wandertreffs, doch das ungemütliche Regenwetter machte den Organisatoren des Frohnstetter Albvereins diesmal einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Gerade mal 20 offensichtlich wettererprobte Wanderfreunde hatten sich am Vormittag an den beiden Treffpunkten versammelt.

Diejenigen, die dabei waren, erlebten zwei hochinteressante Thementouren, bei denen es die beiden Wanderführer Hubert Sessler und Reinhold Hotz verstanden, ihre Gäste in die Geschichte des Tales und der angrenzenden Gemeinden eintauchen und sich gleichzeitig von den Naturschönheiten des romantischen Flusstales verzaubern zu lassen.

Wohl niemand kennt sich in der Frohnstetter Heimatgeschichte so gut aus wie der Kulturwart des Frohnstetter Albvereins und Gründer des örtlichen Heimatmuseums, Hubert Sessler. Sein Wissen über das ehemalige Frohnstetter Rathaus und jetzige Domizil des Albvereins sowie über die Kirche St. Silvester ergänzte er immer wieder mit amüsanten Begebenheiten aus der Dorfgeschichte. So erfuhren die Teilnehmer, dass der große ovale Eichentisch, der in der Vereinsstube im Rathaus steht, ursprünglich bei der ehemaligen Albstädter Trikotfabrik Wühotri als Konferenztisch gedient hat, an dem schon Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger Platz nahm.

Schmunzelnd erzählte er seinen staunenden Mitwanderern auch, wie die ursprünglich viel größer geplante Erweiterung der Frohnstetter Kirche letztlich am Veto der resoluten Pfarrhaushälterin scheiterte, die ihre schöne Aussicht aus dem Küchenfenster durch den Anbau gefährdet sah. Auch Reinhold Hotz hatte für seine Wandertour einige geschichtlich interessante Punkte ausgesucht, wie die im 15. Jahrhundert erstmals erwähnte und zum damaligen Siechenhaus gehörige Ottilienkapelle am Ortsausgang von Kaiseringen in Richtung Frohnstetten.

An den tragischen Zusammenstoß zweier Flugzeuge, bei dem Menschen ums Leben kamen, erinnert eine Gedenktafel, die auf dem Weg zum Wanderziel ebenfalls angesteuert wurde. Höhepunkt der Wanderung war die Besichtigung der modernen Kaiseringer Kläranlage, wo bei einer Führung der Klärwärter die Funktionsweise erklärte. An der Frohnstetter Hütte im Schmeiental erwarteten die Mitglieder des örtlichen Albvereins die Wanderer und verwöhnten sie mit kulinarischen Leckereien.

Trotz Dauerregens herrschte rund um die Hütte stets reges Treiben und gute Stimmung. Zahleiche Unentwegte hatten sich mit Regenschirmen ausgerüstet auf den Weg ins Schmeiental gemacht, um den Albverein im wahrsten Sinne des Wortes nicht komplett "im Regen stehen zu lassen".

Die Familiengruppe "Albkids" hatte wieder einen Slacklineparcours aufgebaut, auf dem vor allem die junge Generation ihr Gleichgewichtsgefühl und ihren Wagemut bewies und austeste.