Frünzeitig die Weichen für die berufliche Zukunft stellen, will jetzt die Stettener Gemeinschaftsschule. Foto: Grimm Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinschaftsschule: Informatik, Mathematik und Physik bilden einen weiteren Schwerpunkt in Stetten

Der Gemeinderat hat beschlossen, in der Gemeinschaftsschule neben den Profilfächern Naturwissenschaft und Technik sowie Sport auch das neue Profilfach Informatik, Mathematik, Physik anzubieten, sofern die Räume in der Schule ausreichend sind.

Stetten am kalten Markt. Wie Bürgermeister Maik Lehn erläuterte, will die Landesregierung einen bildungspolitischen Schwerpunkt bei der Förderung der MINT-Fächer – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik – setzen. Ein Baustein dabei sei der Ausbau des Informatikunterrichts mit dem fächerübergreifenden Profilfach Informatik, Mathematik, Physik (IMP), das seit dem neuen Schuljahr 2018/2019 zum Angebot an den Gymnasien gehört. Für das nächste Schuljahr soll dieses Fach auch an der Stettener Gemeinschaftsschule eingeführt werden.

IMP ermöglicht es Schülern, im Anschluss an den Aufbaukurs Informatik in der Klasse sieben sich vertieft mit Inhalten der Informatik, Mathematik und Physik auseinanderzusetzen. "Aus Sicht der Verwaltung sowie der Schulleitung stärkt IMP den Schulstandort Stetten am kalten Markt", sagte der Bürgermeister. Ortsansässige Betriebe suchen – nach Aussage der Schulleitung und des Bürgermeisters – verstärkt Fachkräfte im MINT-Bereich. Im Schulzentrum seien die räumlichen Voraussetzungen vorhanden. Allerdings erfordere IMP eine zusätzliche Ausstattung mit EDV-Geräten. "Dafür rechnen wir in den nächsten drei Jahren mit zusätzlichen jährlichen Kosten von etwa 15 000 Euro im Jahr." Wenn dann jedoch die drei Jahrgangsstufen ausgestattet seien, werde sich der finanzielle Aufwand deutlich reduzieren, betonte Lehn.

Nach dem Schulgesetz setzt die Einrichtung des Profilfachs am Schulzentrum zunächst die Zustimmung des Schulträgers, also des Gemeinderates, voraus. Diese Zustimmung sei auch deshalb erforderlich, weil der Schulträger für die sächliche und räumliche Ausstattung der Schule zuständig sei und ein neues Schulfach in der Regel auch mit Kosten verbunden sei, die der Schulträger tragen müsse. Das Einführen des neuen Schulfachs könne für auswärtige Eltern ein Anreiz sein, ihre Kinder in der Stettener Gemeinschaftsschule anzumelden.

Gemeinderat Martin Biebl bezeichnete das Konzept als "zukunftsweisend". Der Bürgermeister wies darauf hin, dass es sich bei der Einrichtung des Profilfaches IMP um eine schulorganisatorische Maßnahme handele. Aus diesem Grund sei neben der Zustimmung der Schulkonferenz und des Schulträgers ein Verfahren der regionalen Schulentwicklung nach dem Schulgesetz erforderlich.

Das beinhalte ein Dialog- und Beteiligungsverfahren mit den umliegenden Gymnasien und deren Träger. Das gesamte Verfahren organisiert das Regierungspräsidium. Ziel ist es, IMP ab dem Schuljahr 2019/ 2020 am Stettener Schulzentrum anzubieten "und dadurch die Attraktivität und die Angebotsvielfalt zu erhöhen".