Das Prunkstück der militärgeschichtlichen Sammlung Stetten a. k. M., die "Natter", präsentieren Oberstleutnant Manfred Mengis, Oberstabsfeldwebel a.D. Bodo Heinicke, Oberstabsfeldwebel Marcus Klotz sowie Oberstabsfeldwebel Heinz Müller. Foto: Lissy

Epoche der Luftwaffe auf dem Meßstetter Geißbühl ist bald in der Stettener Garnison dargestellt.

Stetten a. k. M. - Das Museum der Militärgeschichtlichen Sammlung mit Standort Stetten a. k. M. wird derzeit durch weitere Ausrüstungsgegenstände erweitert und für ein militärgeschichtliches Jubiläum vorbereitet. Neu hinzu kommt nun nach der Schließung der Zollernalb-Kaserne in Meßstetten und des Bunkers "Martin" auf Initiative von Oberstabsfeldwebel a. D. Bodo Heinicke eine ständige Ausstellung über die 50-jährige Geschichte der Luftwaffe auf dem Geißbühl.

Dazu sind im Keller mehrere Räume hergerichtet worden, in denen der Garnisonstandort Meßstetten und das Luftwaffenwesen mit der Radarstellung und der Flugüberwachung sowie die Bunkergeschichte dargestellt werden.

Noch sind die Räume nicht mit den vorgesehenen Geräten für die Luftwaffenkampfführungsanlage und den Gefechtsführungssystemen im einstigen Einsatzführungsbereich 1 ausgestattet. Dies soll aber in den nächsten fünf Wochen erledigt werden, denn die Eröffnung ist für Mittwoch, 25. Juni, geplant.

Nach der Erstellung einer umfangreichen Chronik folgt jetzt der Aufbau über die Geschichte der Luftwaffe mit den vier Generälen, die auf dem Geißbühl einen Teil ihrer Dienstzeit verbrachten, sowie ein Modell mit der Nachbildung des Bunkers "Martin", bei dem ein Einblick in alle Etagen gewährt wird.

Die Räume selbst sind so gestaltet, dass sie ein "Bunkergefühl" hervorrufen. Außer den Radar- und Flugüberwachungsgeräten wird auf mehreren Schautafeln auch die Geschichte des Luftwaffen-Verbands von 1958 bis 2005 gezeigt. Maßstabgetreu wird mittels eines Reliefs das gesamte Gelände von der Radarstellung auf dem Weichenwang mit Meßstetten, den Kasernen und Bauwerken, auch dem Bunker, dargestellt.

Damit das alles finanziell tragbar ist, wird die Ausstellung von den Mitgliedern der Offiziersheimgesellschaft unterstützt. Eine ständige Ausstellung gegen das Vergessen, für eine würdige Erinnerung an die Luftwaffengarnison Meßstetten und ihre Verbände soll sie sein.

Die Militärgeschichtliche Sammlung, die im März 2006 eröffnet worden ist, wird seit 2012 von einem Förderverein unterstützt. In dem 1915 und 1916 errichteten Gebäude, das um die Jahre 1930 als Offiziersspeiseanstalt genutzt worden ist, sind auf insgesamt 900 Quadratmetern Fläche die mehr als 100-jährige Militärgeschichte einer Garnison von der Kaiserzeit bis zur Bundeswehr eindrucksvoll dargestellt. Besonders stolz ist der Museumsleiter, Oberstabsfeldwebel Marcus Klotz, der in mühevoller Kleinarbeit die militärischen Gerätschaften, Uniformen, Gewehre, Kanonen, Panzer, Orden und sonstige Utensilien auftreibt und in die Sammlung einfügt, auf eine Replik der Bachem 349A "Natter", mit der am 1. März 1945 der erste bemannte, senkrechte Raketenstart in der Luft- und Raumfahrttechnik erfolgte.

Das Museum ist jeden zweiten Sonntag im Monat von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Es ist nur vom Parkplatz des Soldatenheims Haus Heuberg aus zu Fuß über einen beschilderten Weg zu erreichen. Die nächsten Termine sind am 11. und 25. Mai, am 8. und 22. Juni, sowie am 6. und 20. Juli.

Weitere Informationen:

www.mgs-stetten.de