Ein 13-Jähriger soll vor drei Jahren auf dem Truppenübungsplatz Heuberg mit einem Scharfschützengewehr hantiert haben. (Symbolfoto) Foto: dpa

13-jähriger US-Amerikaner soll 2016 mit Scharfschützengewehr geübt haben. Bundeswehr ermittelt.

Stetten am kalten Markt - Ein Jugendlicher aus den USA soll auf dem Truppenübungsplatz Heuberg bei Stetten am kalten Markt mit einem Scharfschützenwehr geübt haben. Das meldet der Spiegel.

Der Vorfall fand bereits 2016 statt, war aber erst vergangene Woche durch eine Anzeige eines Offiziers bekannt geworden. Demnach soll ein in Pfullendorf eingesetzter US-Oberstleutnant im Herbst 2016 seinen 13-jährigen Sohn mit auf den Truppenübungsplatz auf dem Heuberg genommen haben. Der Vater ließ den Teenager dort offenbar mit einem Scharfschützengewehr üben. Weiter heißt es, dass der US-Offizier das Präzisionsgewehr selbst mitgebracht habe. Es handelte sich also nicht um eine Waffe der Bundeswehr.

Dennoch sind viele Fragen offen: Waren bei den Schießübungen Bundeswehrsoldaten anwesend? Und, wenn ja: Warum haben sie den Vater nicht daran gehindert, den Sohn mit scharfer Munition schießen zu lassen? Laut Spiegel-Bericht hat das Bundesverteidigungsministerium interne Mitteilungen gestartet.

Vater postet Fotos auf Facebook

Dass es die Schießübungen gab, daran besteht indessen kein Zweifel: Der Vater hatte dem Bericht zufolge Fotos seines Sohnes im Anschluss auf Facebook gepostet und dazu geschrieben: "Wenn der Islamische Staat 13-jährige rekrutieren kann, machen wir das auch." In den USA ist es erlaubt, Kinder mit auf Schießplätze zu nehmen - in Deutschland nicht.

Der Vorfall erinnert an einen Tag der offenen Tür - ebenfalls im Jahr 2016, ebenfalls am Bundeswehr-Standort auf dem Heuberg -, bei der Kinder mit Waffen hantieren durften. Schon damals war die Bundeswehr, allen voran Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, in Erklärungsnot geraten. Die Konsequenz: Am "Tag der Bundeswehr" gibt es in Zukunft keine Waffen zum Anfassen mehr.