Ursula von der Leyen lässt sich die Aufgaben des vorgeschobenen Beobachtungspostens erklären. Foto: Engelhardt

Ursula von der Leyen besucht Bundeswehrstandort. Verteidigungsministerin sichert 180 Millionen Euro zu.

Stetten a. k. M. - Frohe Kunde für den Bundeswehrstandort Stetten a. k. M.: Stattliche 180 Millionen Euro werden dort in den kommenden Jahren investiert. Das kündigte Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen am Montag an.

Sie war im Rahmen ihrer Sommertour auf der Schwäbischen Alb zu Gast. "Ich bin sehr gerne nach Stetten am kalten Markt gekommen, dem Standort eines sehr geschichtsträchtigen Verbands", erklärte die Ministerin. Denn das Artilleriebataillons 295 werde im September 60 Jahre alt. "Es ist einer der ältesten Artillerieverbände, wenn nicht gar der älteste, den wir in der Bundeswehr haben", so von der Leyen.

Ministerin lobt Truppe

Doch nicht allein die Geschichte hatte es der Ministerin angetan: "Ich habe eine sehr professionelle, hoch motivierte Truppe erlebt, das war beeindruckend", sagte sie. "Darauf können die Männer und Frauen, die hier ihren Dienst tun, wirklich stolz sein."

Als Bestandteil der Deutsch-Französischen Brigade sei das Bataillon in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur an verschiedenen NATO-Einsätzen beteiligt gewesen, sondern verfüge auch über die gesamte Bandbreite an Aufklärungs- und Wirkungsmitteln der modernen Artillerie. Zwei davon, die Panzerhaubitze 2000 und der Raketenwerfer MARS II, waren am Montag sogar in Aktion zu sehen. "Und wenn man sich die Geschichte dieses Verbandes anschaut, dann sieht man, dass er seit 1995 weltweit in Einsätzen gewesen ist: in Bosnien-Herzegowina, Kuwait, Afghanistan."

Die Stettener bilden derzeit Artilleristen für die Bundeswehr-Mission in Mali aus. Dort gebe es eine europäische Trainingsmission, die in wenigen Wochen übernommen und dann maßgeblich auch gesteuert werde.

Standort mit Zukunft?

Doch Stetten am kalten Markt sei mehr als Artillerie: "Wir haben hier Sanitäter und die Streitkräftebasis, wir haben die Kampfmittelabwehr. Man kann hier beispielhaft sehen, wie die Truppe zusammenarbeitet", lobte die Ministerin und bestätigte: "Für uns ist Stetten am kalten Markt ein ausgesprochen wichtiger Bundeswehrstandort." 2400 zivile und militärische Beschäftigte gebe es hier.

Ein weiterer Beweis für die Wichtigkeit des Standortes: Etwa 180 Millionen sollen in den kommenden Jahren neu investiert werden. "Für uns hat Stetten am kalten Markt absolut Zukunft in der Bundeswehr."

Baden-Württemberg sei allgemein ein toller Standort für die Bundeswehr, erklärte von der Leyen. Es sei ein hervorragendes Zusammenspiel zwischen Politik vor Ort, der Region und der Bundeswehr, das hätte sie in Stetten am kalten Markt einmal mehr gemerkt. "Da, wo Gemeinde, Landkreis und Abgeordnete hinter der Bundeswehr stehen, hat die Bundeswehr Zukunft", erläuterte die Ministerin.

Nach 25 Jahren, in denen nur gekürzt und geschrumpft worden sei, würde sich die Bundeswehr jetzt mitten in einer Trendwende befinden. "Es ist wichtig für die Männer und Frauen, dass sie wissen, dass jetzt die Phase kommt, in der die Bundeswehr wieder wächst." Neben den finanziellen Mitteln sei das Einstellen von mehr Personal ebenso wichtig wie das Füllen der "Lücken beim Material".

Ganz abseits der Öffentlichkeit und der Kameras unterhielt sich von der Leyen zum Abschluss ihres Besuchs auf dem Heuberg noch ausführlich mit den Soldaten. Dabei kamen auch teils ganz persönliche Anliegen zur Sprache.