Der Wald ist für die Gemeinde ein Ort der Erholung und Vermögenswert. Foto: Gentsch Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Forsteinrichtung für die Jahre 2021 bis 2030 / Organische und mechanische Verfahren

Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung die Ziele für die Zukunft des rund 900 Hektar umfassenden Stettener Forsts bestimmt, der für die Gemeinde ein wichtiger Vermögenswert ist.

Stetten am kalten Markt. Die Zielvereinbarung besagt, dass den verschiedenen Funktionen des Gemeindewaldes die gleiche Wertigkeit eingeräumt ist: Nutzfunktion, waldbauliche Ziele sowie Schutz- und Erholungsfunktion.

Das aktuelle Planwerk umfasst den Zeitraum von 2011 bis 2020, "so dass bereits jetzt die Weichen für die Forsteinrichtung 2021 bis 2030 zu stellen sind", informierte Bürgermeister Maik Lehn. Als Datengrundlage diene dabei die Betriebsinventur. 2020 sollen gemeinsam mit den Forsteinrichtern Waldbegänge stattfinden. Dabei werden die waldbaulichen Maßnahmen für die Jahre 2021 bis 2030 besprochen. Die Maßnahmen orientieren sich dabei an den Zielsetzungen für den gemeindlichen Wald, die der Gemeinderat nun beschlossen hat.

Beschrieben sind die Bestandsstabilität, die Baumartenwahl und der Einsatz von Insektiziden. Im Rahmen der Nutzfunktion ist es Ziel, den Gemeindewald in Vorrat, Qualität, Struktur und Vielfalt weiterhin positiv zu entwickeln. Dabei gingen langfristige Betriebssicherheit und klimastabile Bestände vor kurzfristigem Profit, sagte der Bürgermeister. Allerdings sei die Bewirtschaftung der Steillagen, von denen der Gemeindewald einige aufweise, sehr aufwendig. Dort würden zwar Überschüsse angestrebt, diese spielten aber im Gesamthaushalt der Gemeinde eine eher untergeordnete Rolle. Der nachhaltigen Holzproduktion und der Bestandsstabilität gegenüber Sturm und Klimaveränderung kämen eine hohe Bedeutung zu. Waldbauliche Ziele seien daher unter anderem Bestandsstabilität durch artenreiche Waldbestände und klimastabile Baumarten, wobei ein Anteil Nadelholz aus wirtschaftlichen Gründen beibehalten werden soll.

Der Insektizideinsatz soll trotz höherer Kosten zugunsten organischer und mechanischer Verfahren beschränkt werden. Die Schutzfunktion des Waldes wie der Boden-, Erosions- und Grundwasserschutz sowie die CO2-Bilanz sollen verbessert werden, ebenso sollen die Belange des Natur- und Artenschutzes gegenüber wirtschaftlichen Überlegungen abgewogen werden. Zudem soll der Wald der Erholung des Menschen dienen. Um Konflikte einzelner Nutzergruppen untereinander und mit denen des Natur- und Artenschutzes zu minimieren, müssen die Bedürfnisse abgestimmt werden.

Auch das aktuelle Wegenetz wird unter diesen Aspekten unter die Lupe genommen. Zudem sei die Nutzung des Gemeindewaldes für waldpädagogische Veranstaltungen und Umweltbildung ausdrücklich gewünscht. Das Zusammenspiel von Schule, Kindergarten und Bildungswerk mit dem Förster soll wie bisher weitergeführt werden.