Mit diesen Kostümen laufen die Kinder am 6. Januar durch das Münstergebiet und segnen die Häuser. Foto: Davydenko

25 Sternsinger ziehen im Gebiet der Villinger Münsterpfarrei von Haus zu Haus, um den Segen zu bringen.

Villlingen-Schwenningen - Am Tag der heiligen drei Könige laufen viele kleine Könige durch Villingen-Schwenningen und segnen Familien in ihren Häusern. Spenden, Süßigkeiten oder Taschengeld – Was darf man den Sängern für ihren Segen geben?

 

Drei Könige, ein Sternträger und eine erwachsene Begleitung laufen als Gruppe einen Tag lang von Haus zu Haus und schreiben einen Segensspruch an die Türe.

Insgesamt sind dieses Jahr 35 Sternsinger, zwischen fünf und 15 Jahren, in Villingen unterwegs. Vor allem Corona geschuldet gebe es immer weniger Sternsingerkinder, erzählt Uschi Schwert, Mitglied bei den Münsterfrauen. "Früher waren es ohne die Ministranten und Erwachsenen schon 35 Kinder", erklärt sie.

Was darf man geben?

Doch was darf man den singenden Segensbringern geben? Vor allem Geldspenden würden den Kindern überreicht werden. Schwert erklärt, wo die Spenden hingehen: "Diese kommen auf ein spezielles Konto, welches Geld für weltweite Projekte sammelt. Die Projekte unterstützen Kinder und Jugendliche, beispielsweise aus Indonesien." Man dürfe den Kindern auch Süßigkeiten geben, die verpackt und gut zum Aufteilen sind, meint Schwert. Die Süßigkeiten würden dann abgegeben und nach dem Einsammeln unter den Kindern gerecht aufgeteilt werden.

Süßigkeiten und Gemeinschaft

Großer Motivator für die Kinder seien die Gemeinschaft und die Süßigkeiten. Erklären die Kinder unserer Redaktion. "Ich bin hier mit meinen Freunden", meint Stella Hauser, eine der Sternsängerinnen. Maria Tucent macht mit, "weil wir Geld für einen guten Zweck sammeln". Die meisten Kinder sind schon mehrere Jahre dabei und haben Geschwister, die schon Sternsinger sind. Im Allgemeinen würde es ihnen großen Spaß machen, ein Teil der Sternsinger zu sein.

Vorherige Anmeldung notwendig

Man musste sich anmelden, wenn man Besuch von den Sternsingern wünscht. Diese seien heute noch so beliebt wie damals. "Es sind mindestens 100 Familien, die sich angemeldet haben. Wahrscheinlich sind es jedoch mehr", verrät Schwert. Unter den Familien seien viele "ältere Leute, die sich schon seit Jahrzehnten Sternsinger-Besuch wünschen". Viele seien auch auf der Daueranmeldeliste und würden automatisch von den Sternsingern besucht werden.

Kinder tragen selbstgenähte Kostüme

"Alle dürfen mitmachen, wenn sie wollen", betont Schwert. In Kostümen, die über die Jahre hinweg selbst genäht worden sind, führen die Kinder einstudierte Lieder und Texte auf. Weiße Kutten, Umhänge und Turbane tragen sie bei ihrem Streifzug durch das Münstergebiet. Manchmal haben sie auch Weihrauch dabei, doch die Rauchmelder in den Wohnungen würden diese Art des Segens oft nicht möglich machen, erläutert Schwert.