Keine bunten Gewänder, keine Kronen, kein strahlender Stern, keine Lieder und keine Botschaft vom Weihnachtsgeschehen, keine Aussendungsfeier, keine Dankesfeier – Corona verbietet die Dynamik des Miteinanders. Den Segen Gottes für alle Menschen und jedes Haus gibt es dennoch. Foto: Holzer-Rohrer

Durchführung der Aktion erfolgt dieses Jahr kontaktlos über den Briefkasten. Hoffnung auf Spenden.

Segen bringen – das tun die Kinder in allen acht Gemeinden der Seelsorgeeinheit Oberndorf auch in diesem Jahr. Ob sie Segen sein werden für die Kinder weltweit, ist abhängig von der Spendenbereitschaft derjenigen, denen sie die Segenspakete in den Briefkasten werfen.

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Oberndorf - Die Durchführung der Sternsingeraktion – kontaktlos im Zeitraum vom 28. Dezember bis 5. Januar von 5 bis 20 Uhr – haben das Oberndorfer und auch Epfendorfer Ordnungsamt genehmigt. Im Pressegespräch erklärt Pfarrer Martin Schwer dass auch die Vorbereitungsteams vor Ort genügend Kinder, Jugendliche und Erwachsene gewinnen konnten für diese weltweit größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder – obwohl die Pandemie kein Gemeinschaftserlebnis zulässt.

Kreativ sei man gewesen, habe im Vorfeld viele Möglichkeiten durchgespielt, sicher den Segen in die Häuser zu bringen, die Spenden in Distanz entgegenzunehmen. Doch der Inzidenzwert habe letztendlich jeglichen Kontakt verboten.

So habe man sich auf das "Segenspaket" geeinigt. Darin ist der gesegnete Aufkleber enthalten: "20*C+M+B+21" (Christus Mansionem Benedicat – Christus segne dieses Haus), den man dann selbst an die Türe kleben kann. Erneuert wird auch das Segenszeichen aus Kreide.

Pfarrer weiß um die Spenden-Hürde

So sei "Segen bringen" gewährleistet, doch das "Segen sein" sei eben abhängig von der Bereitschaft der Menschen, ihre Spenden auf anderen Wegen dem Kindermissionswerk "Die Sternsinger" zukommen zu lassen. Deshalb sei eine Spendentüte und auch ein Überweisungsträger beigelegt. Zudem weise jede Gemeinde in einem individuellen Flyer darauf hin, wo die Spendentüten abgegeben werden können.

Pfarrer Schwer weiß um die Spenden-Hürde, die in diesem Jahr zu nehmen ist, denn natürlich sei es unkomplizierter, ja bequemer, das Geld in das Kässchen zu stecken, das die jungen Könige in normalen Zeiten entgegenstrecken.

Umso intensiver will er dazu aufrufen, sich solidarisch zu zeigen, mitzuhelfen "Kindern Halt geben – in der Ukraine und weltweit", wie das diesjährige Motto lautet. Er freut sich, dass mit der Ukraine ein osteuropäisches Land ausgewählt wurde, das in diesem Jahr den Informationsschwerpunkt bildet.

Geld geht in diesem Jahr in die Ukraine

Lag bislang der Fokus hauptsächlich auf Asien, Afrika und Südamerika, so wird aktuell auf die Arbeitsmigration und deren schlimme Auswirkungen auf die Kinder im Grenzland zwischen Ost und West aufmerksam gemacht. Der Riss durch die Familien führe zu körperlichen und seelischen Beeinträchtigungen. Laut einer Studie wird jedes fünfte Kind ukrainischer Arbeitsmigranten dauerhaft zurückgelassen.

Doch die Ukraine ist nur eines von mehr als 100 Ländern weltweit, in denen Projekte realisiert werden, die ausschließlich mit Kindern zu tun haben und gewisse Anforderungen erfüllen müssen. Pfarrer Schwer verwies auch auf die Möglichkeit, die Spenden direkt einem Projekt zufließen zu lassen, das die Gemeinde fördert – so wie das in der Seelsorgeeinheit schon wiederholt der Fall war.

Durch die Streichung sämtlicher Gottesdienste infolge der Pandemie hätte man nun keine Möglichkeit mehr gehabt, an die Menschen heranzutreten und die Modalitäten der Durchführung des Dreikönigssingens bekannt zu machen.

Deshalb bittet Schwer um die Unterstützung der Aktion. Die Kinder vor Ort hätten sich ansprechen lassen, auch oder gerade auch unter den gegebenen Bedingungen als Boten der Liebe unterwegs zu sein. Der von der Kirchengemeinde Sankt Michael angebotene Workshop sei wahrgenommen worden. Nun liege es an den Menschen, ob sie mit ihrer Spende zu Boten der Liebe werden.