Die Kapelle hoch über Lauterbach erstrahlt in neuem Glanz. Am Sonntag ist die Einweihung. Foto: Dold

Sagenhafte 1500 Stunden an Eigenleistungen wurden eingebracht: Nun ist die Sanierung der Stemmer-Kapelle abgeschlossen. Am Sonntag, 30. Juli, wird dieses Ereignis mit einem Gottesdienst ab 10 Uhr an der Kapelle gefeiert. Zelebriert wird der Gottesdienst vom frisch gebackenen Dekan Rüdiger Kocholl.

Beim Blick in die Kapelle gab es eine Überraschung: „Was ist denn das?“, fragte sich Hubert Nagel, bei dem während der Sanierung viele Fäden zusammen liefen. Beim Altar entdeckte er einige Euro-Scheine. „Damit war nicht zu rechnen“, freute sich Nagel.

Mit dieser Spende liegen die gesamten Einnahmen bei rund 2000 Euro. „Das Geld geht an die Gemeinde, die die Materialkosten von 16 000 Euro übernommen hat“, sagt Hubert Nagel. Weitere Spenden seien daher erwünscht, um weitere Kosten decken zu können. Überhaupt: „Wir haben viel Lob für die Arbeit bekommen. Das Ganze hat eine große Akzeptanz in der Bevölkerung“.

Wasserschäden im Inneren

„Die Kapelle soll ein Ort der Ruhe und Erholung sein. Ganz im Sinne von Dr. Stemmer“, sagt Nagel. Ludwig Stemmer, der „Lauterbacher Kneipp“, war schließlich der Begründer von Lauterbach als Luftkurort. Neben sauberer Luft waren ihm unter anderem Wasserkuren und die Wanderwege wichtig. Somit passt alles zusammen, schließlich führt der Lauterbacher Wandersteig an der Kapelle vorbei.

Die Sanierung ist eines der Projekte, das in der CDU-Fraktion aus der Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ entstanden ist. „Wer in die Zukunft schaut und sie gestalten will, muss seine Wurzeln kennen“, sagten sich die Mitglieder der Projektgruppe – und machten sich ans Werk. Der Ort mit historischer Bedeutung sollte wieder zugänglich und auf Vordermann gebracht werden.

Der Zustand der Kapelle und dessen Umgebung war in einem miserablen Zustand: So hatte es im Inneren Wasserschäden, die Mauern waren immer stärker zugewachsen und auch von einem freien Blick in Richtung Dorf konnte man nur träumen.

Fast jeden Samstag getroffen

Im Juli 2021 ging es dann zur Sache: Ein Stamm von sieben Personen krempelte die Ärmel hoch. Zur Gruppe gehörten Uwe Höfler, Thomas Glück, Erich Fehrenbacher, Thomas Kimmich, Hannes Buchholz, Karl Trometer und Hubert Nagel. „Fast jeden Samstag haben wir uns an der Kapelle zur Arbeit getroffen“, blickt Nagel zurück.

Die Helfer seien von ganz alleine dazu gekommen, er habe keine Klinken putzen müssen, sagt er. Was sehr von Vorteil war: „Es sind alles geschickte Leute“. Uwe Höfler habe ein neues Kupferdach errichtet und Erich Fehrenbacher die Holzteile erneuert.

Zudem wurden die Fugen mühsam ausgekratzt und neu verfugt. Bäume wurden entfernt, so dass der Blick in Richtung Ortsmitte nun frei ist. Zudem laden vier neue Bänke zum Verweilen ein.

Restaurierte Marienfigur

Im Innenraum der Kapelle wurden Wände, Bänke und die Decke gestrichen und Ornamente erneuert. Auch die Marienfigur wurde restauriert. Der neue Altar besteht aus gestampftem Lehm.

Die Bürger können sich nun am Sonntag, 30. Juli, selbst ein Bild von den Verbesserungen machen. Musikalisch umrahmt wird der Gottesdienst ab 10 Uhr von der Singgruppe der Katholischen Kirchengemeinde. Nach dem Gottesdienst gibt es eine kleine Bewirtung durch die Ministranten und die KJG. Auch einige Grußworte sind zu erwarten.