Der Ortschaftsrat schlägt in Absprache mit der Verwaltung vor, auf den ehemaligen Tennisplätzen einen Wohnmobilstellplatz zu errichten. Foto: Bombardi 

Ob ein Stellplatz für Wohnmobile in Weigheim oder die Sanierung der Grundschule, in der Ortschaftsratssitzung kamen zahlreiche Themen auf den Tisch. Für eine hitzige Debatte sorgte zudem die Entscheidung der Stadt, beim Winterdienst den Rotstift anzusetzen.

VS-Weigheim - Das neue städtische Winterdienstkonzept war der Aufreger in der jüngsten Sitzung der Weigheimer Ortschaftsräte, die der Stadtverwaltung inklusive den Gemeinderäten wenig Gespür für die Belange der Bürger attestierten und ihre soziale Kompetenz bezweifelten.

Probleme für Pflegedienste

Ratsmitglied Matthias Willhalm dachte exemplarisch an die Menschen, die einen mobilen Pflegedienst benötigen und abseits der ständig geräumten Buslinien wohnen. Die neue Bürgerfreundlichkeit bestehe darin, Gebühren und Steuern zu erhöhen und die Leistungen herunterzufahren. Der Stadtverwaltung attestierte Holger Weißhaar, wenig Gespür für die Belange der Bürger zu besitzen. Ortsvorsteherin Ursula Mosbacher besänftigte die aufgebrachten Ortschaftsräte. "Die Stadtverwaltung sicherte zu, das nun vorliegende Räumkonzept nachzubessern, falls Bedarf besteht."

Einstimmig genehmigte der Ortschaftsrat die Errichtung einer DHL-Packstation an der unteren Straße gegenüber dem Dreschschuppen. Bisher war es möglich, Pakete währen der Öffnungszeiten bei der Ortsverwaltung zum Versand in Auftrag zu geben oder abzuholen. Mit der Errichtung der Packstation erhalten die Bürger eine bequeme und einfache Möglichkeit, 24 Stunden am Tag während 365 Tagen die Pakete zu versenden und zu empfangen. Der Mehraufwand für den Ortsverwaltung entfällt, die Post kümmert sich zudem um die Baugenehmigung für die Packstation. Ratsmitglied Matthias Willhalm bot an, den Bürgern, die Unterstützung beim Bedienen der Packstation benötigen, gegen einen Obolus zu helfen.Das Geld komme in der kompletten Höhe dem Schulförderverein zu Gute.

Neues Baugebiet als Musterbeispiel für Energieversorgung

Der Ortschaftsrat Weigheim hatte sich zu einer Klausurtagung getroffen, in deren Fokus er Ideen für eine zukünftige Entwicklung des Ortes diskutierte. Ganz oben auf der Agenda stand der Wunsch, in den kommenden Jahren energieautark durch vermehrte Installation regenerativer Energieformen wie etwa Photovoltaik-Anlagen, Solarstrom, Wärmepumpen oder Blockheizkraftwerke zu werden. Es ist geplant, mit detaillierten Informationen über die Art und mögliche Fördermöglichkeiten die Bevölkerung zu sensibilisieren. Die Entwicklung des geplanten Baugebiets Bildstock II soll in diesem Zusammenhang als Musterbeispiel dienen. Ortsvorsteherin Mosbacher informierte, dass sich die Stadtwerke mit einer kommunalen Wärmeplanung unter Einbezug der Altbestände beschäftigten. Inwieweit es in Weigheim freie Flächen für die Errichtung von Tiny-Häusern gibt, wird in Absprache mit dem Planungsamt abgeklärt.

Der Ortschaftsrat diskutierte in seiner Klausur zudem über die mögliche Ausweisung einer Wohnmobilstellplatzes auf dem ehemaligen Tennisvereinsgelände, der Errichtung einer Kleingartenanlage in Richtung Autobahn oder der Erstellung von Grün- und Blühstreifen auf den städtischen Flächen entlang der Feldwege. Er nannte das Aufstellen weiterer Ruhebänke, diverser Tafeln, die auf das Radwegnetz oder Wanderrouten hinweisen, oder die Beschilderung der Waldhütte als Beispiele zur Steigerung der Lebensqualität im Ort.

Elektronische Schließanlage fürs Schulhaus ist installiert

Das Sanierungsprojekt Grundschule entwickelte sich weiter. Die elektronische Schließanlage für das neue und alte Schulhaus ist installiert, an der Nordseite der Schule und Turnhalle steht die Erneuerung der Fensterfront bevor. Ungeklärt bleibt vorerst, wie die Raumplanungen aussehen, falls im Jahr 2025 tatsächlich die prognostizierten 130 bis 140 Kinder die Schule besuchen.

Es hat den Anschein als laufen alle Straßensanierungen auf städtischem Gebiet ohne Einbezug des Weigheimer Straßennetzes ab, weshalb Ortsvorsteherin Mosbacher beabsichtigt, die Haushaltskommission zu kontaktieren.