Zur Vorstellung der neu etablierten Schulsozialarbeit an den drei Teilort-Grundschulen in Althengstett trafen wir die Schulsozialarbeiterin Dominika Sikorsky (links) zusammen mit der Schulleiterin der GMS Elke Ruf im Schulhof der Althengstetter Grundschule. Foto: Tröger

Dominika Sikorsky ist die neue Schulsozialarbeiterin für die Grundschulen in Althengstett, Neuhengstett und Ottenbronn. Auch hier sei Sozialarbeit immens wichtig, ist sie überzeugt. Auch aufgrund der Auswirkungen der Pandemie.

Althengstett - An der Althengstetter Gemeinschaftsschule (GMSA) ist die Schulsozialarbeit in der Sekundarstufe ein fester Part im Schulalltag. Seit dem 1. Juli ist Schulsozialarbeiterin Dominika Sikorsky dabei, diese auch in den Grundschulen der drei Ortsteile Althengstett, Neuhengstett und Ottenbronn zu etablieren.

Braucht es Schulsozialarbeit auch an Grundschulen? "Auf jeden Fall", bestätigen Sikorsky und auch die Leiterin der GMSA, Elke Ruf, im gemeinsamen Gespräch mit unserer Redaktion. Die Anforderungen an Grundschulkinder würden immer größer und komplexer. Schule ist ein Ort, an dem Wissen vermittelt wird. Aber eben nicht nur, sie ist auch ein Ort der Erziehung, wo sich die Kinder im Idealfall als Gemeinschaft erleben, sich respektieren, sozial miteinander umgehen, sich als selbstwirksam erleben, ein soziales und ein gesundes Selbst-Bewusstsein entwickeln.

Niederschwelliges Angebot

Sie sollen weiter lernen, mit den neuen Medien verantwortungsbewusst umzugehen und Streitigkeiten ohne Gewalt zu lösen. Das alles ist alleine von den Lehrkräften nicht mehr zu stemmen, ohne dass der Unterricht laut Lehrplan leidet, erläutern die beiden.

"Ich werde Ansprechpartnerin für die Schülerinnen und Schüler sein und bin teilweise auch in den Pausen präsent", sagt Sikorsky. Zu ihren Aufgaben gehören Einzelgespräche mit den Kindern als niederschwelliges Angebot bei Konflikten, die diese vielleicht nicht gleich mit der Lehrkraft besprechen wollen. Sie werde auch Kontaktperson für Eltern und Lehrer sein, zum einen, um bei Konfliktlösungen zu unterstützen und zum anderen auch vorbeugend, wenn sich Schwierigkeiten abzeichnen. Der Kontakt zu Kooperationspartnern wie dem Familienzentrum Althengstett (FAZ), Unterstützung bei der Ferienbetreuung und der sozialpädagogischen Gruppenarbeit fallen ebenfalls in Sikorskys Arbeitsbereich.

Dass die Schulschließungen und das Homeschooling während der Pandemie Auswirkungen im Schulalltag zeigen, ist nicht von der Hand zu weisen, weiß Schulleiterin Ruf. Es gibt auch dadurch Konfliktsituationen, denn jedes Kind geht anders damit um, und auch die häusliche Situation der Schüler ist unterschiedlich. Umso glücklicher sei sie, dass es möglich ist, jetzt auch an den Grundschulen Schulsozialarbeit etablieren zu können.

Gewaltprävention

Ihr Dank gelte da ganz ausdrücklich der Gemeinde und dem Familienzentrum, denn in Althengstett werde in diesem Bereich sehr viel geleistet, "wir finden dort immer offene Ohren". Toll sei, "dass diese zahlreichen Angebote für alle sind und nicht nur für die, die es sich leisten können".

Dominika Sikorsky freut sich darauf, nach den Sommerferien die Schulkinder, ihre Eltern und die Lehrkräfte in den drei Grundschulen vertieft kennenzulernen und ihre Unterstützung anbieten zu können. Vor ihrem Bachelor-Studium der Sozialarbeit hat die 32-Jährige eine Ausbildung zur Erzieherin absolviert und sie ist Mutter zweier Kinder im Kindergartenalter. Sie hat auch schon einige Ideen für Projekte, die sie mit den und für die Grundschüler umsetzen möchte.

Wichtiger Aspekt

Unter der Überschrift "Komm mit ins gesunde Boot" gibt es bereits ein Projekt, das bei den Klassen 1 bis 4 das Bewusstsein für ein gesundes Leben, weit über die Ernährung hinaus, fördern will. Hierauf will Sikorsky ein verstärktes Augenmerk legen. Zum anderen sollen die Dritt- und Viertklässler über einen Medienführerschein lernen, wie sie mit ihren – auch schon in diesem Alter omnipräsenten – Handys sicher und verantwortungsvoll umgehen sollten.

Weiter wird die Gewaltprävention in ihrer Arbeit ein wichtiger Aspekt sein, auch hier gibt es an der GMSA schon das Projekt "Stopp!", das sie in den Grundschulen noch weiter ins Bewusstsein rücken möchte, wie sie sagt. "Bei Bedarf werde ich auch Unterricht begleiten in Absprache mit den Lehrkräften."

Die neue Schulsozialarbeiterin für die drei Grundschulen hat ihr Büro an der Grundschule Althengstett in den Räumen der Schulkindbetreuung in der Schulstraße 1. Sie ist aktuell bereits unter der Mailadresse dominika.sikorsky@althengstett.de erreichbar, zu Beginn des neuen Schuljahres dann auch telefonisch.