Große Freude herrschte bei Nicolai Bischler (vorne links) bei der Bekanntgabe des Ergebnisses durch den amtierenden Bürgermeister Frank Edelmann (rechts). Foto: Kleinberger Foto: Schwarzwälder-Bote

Wahl II: Der Freiburger gewinnt mit überwältigender Mehrheit / Hohe Wahlbeteiligung verzeichnet

Steinach. Keine Überraschung in Steinach: Mit deutlicher Mehrheit hat Nicolai Bischler die Bürgermeisterwahl in der Gemeinde für sich entschieden. Damit steht hier – anders als in Hausach– bereits nach dem ersten Wahlgang ein eindeutiger Sieger fest.

Gespannt hatten sich gegen 20.30 Uhr zahlreiche Bürger aus beiden Ortsteilen, aber auch Gemeinde- und Ortschaftsratsmitglieder, vor dem Rathaus in Steinach versammelt.

Die Bekanntgabe des Wahlergebnisses ließ jedoch auf sich warten. Wie der noch amtierende Bürgermeister Frank Edelmann der wartenden Menge schließlich berichtete, mussten die Stimmen für zahlreiche Personen, die nicht auf dem Stimmzettel gestanden hatten, mit ausgewertet werden. Das tat jedoch dem phänomenalen Ergebnis keinen Abbruch: Bei einer Wahlbeteiligung von 80,2 Prozent der Steinacher und Welschensteinacher räumte Bischler 92,6 Prozent der Stimmen ab. Sein Mitbewerber Bernd Schreiber erhielt lediglich 4,5 Prozent. Am gestrigen Sonntagabend erntete der baldige Bürgermeister für seine Wahl großen Applaus und auch deutliches Lob. So sagte sein Vorgänger Edelmann: "Sie haben in den vergangenen Monaten bereits gerackert und Einsatz gezeigt." Das dankten ihm die Bürger der Gemeinde offensichtlich deutlich. Edelmann wünschte Bischler aber auch "gute Nerven" und gab ihm den Rat mit, nicht auf den "einfachen Populismus hereinzufallen". Auch der Ehefrau Susann Bischler gratulierte Edelmann. Entgegen dem gängigen Sprichwort stehe eine starke Ehefrau nicht hinter dem Mann, sondern daneben.

Für die Kommunen aus der Raumschaft gratulierte Haslachs Bürgermeister Philipp Saar. Er überbrachte einen Geschenkkorb mit sechs Flaschen Durbacher "Edelmann"-Sekt.

Bischler sagte in seiner Ansprache, er sei "total platt". Völlig überwältigt dankte er den Steinachern für den "Vertrauensvorschuss". "Das ist Ansporn, mich tausendprozentig in Steinach einzusetzen", sagte er. Im Gespräch mit dem SchwaBo sagte er später, mit dem derart deutlichen Ergebnis habe er nicht gerechnet. Die hohe Wahlbeteiligung sei großartig. "Ich brauche sicher noch ein bisschen, bis ich das realisiert habe."

Während bei dem Freiburger in der vergangenen Nacht mit großer Wahrscheinlichkeit noch die Sektkorken knallten, machte sich bei seinem Gegner Schreiber Ernüchterung breit. "Es hat wohl nicht sollen sein", befand er am Sonntagabend. "Mir hat im Wahlkampf einfach die Zeit gefehlt. Das war nicht mehr aufzuholen", sagte Schreiber. Dass das Ergebnis so deutlich ausfallen würde, "damit hätte ich aber nicht gerechnet". "Ich hoffe, dass beide Seiten auch in acht Jahren noch mit dieser Wahl zufrieden sind."

Das Wahlergebnis nahmen nicht nur Ortschafts- und Gemeinderäte zur Kenntnis. Versammelt hatten sich vor dem Steinacher Rathaus auch Bürgermeister der Umlandgemeinden, die Steinacher und Haslacher Altbürgermeister Harald Firnkes und Heinz Winkler, die Landtagsabgeordnete Marion Gentges (CDU) sowie Vertreter der hiesigen Banken. Umrahmt wurde die Veranstaltung von den Musik- und Trachtenvereinen sowie den Feuerwehrabteilungen beider Ortsteile. Wie Bischler bei seiner Ansprache ausdrückte: "Vor der Arbeit kommt das Feiern" – für die Anwesenden gab es vor dem Rathaus noch Freibier.