Die Breitbandversorgung soll in den Steinacher Gewerbegebieten ausgebaut werden. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Infrastruktur: Land und Bund legen Förderprogramme auf / Gewerbegebiete und "Rebenrain" im Fokus

Die Breitbandversorgung in Steinach wird für 1,2 Millionen Euro ausgebaut. Zur Hälfte gefördert durch ein Programm des Bunds und 40 Prozent seitens des Lands hat die Kommune einen relativ kleinen Teil von knapp 161 000 Euro der Kosten zu tragen.

Steinach. Als Geschäftsführer der Breitband Ortenau informierte Peter Lassahn den Gemeinderat über das aktuelle Sonder-Förderprogramm des Bundes: "Ich kann Ihnen nur empfehlen, darauf zurückzugreifen." Der Kernort von Steinach sei zwar gut versorgt, doch nach der aktuellen Markterkundung Ende Oktober zeigten sich viele "weiße" Flecken.

Dabei gilt als weißer Fleck, was weniger als 30 Mbit pro Sekunde im Download aufweist. Bei Schulen gelte neuerdings eine Förderschwelle von 30 Mbit pro Klassenzimmer und in der Verwaltung, womit dort das schnelle Internet vom Bund und Land mit insgesamt 90 Prozent gefördert werde. "Ein erklecklicher Fördersatz", befand Lassahn und betonte: "Das Sonderprogramm ist aktuell, deshalb sollte es genutzt werden!"

Auch für die Breitbandversorgung der Schule in Welschensteinach könnte das Förderprogramm genutzt werden, der Anschluss erfolge an der Allmendhalle. Ähnlich gut sieht die Lage zur Versorgung von Gewerbegebieten aus, dort zählt jeder ans Internet angeschlossene Arbeitsplatz und jede Maschine mit 30 Mbit pro Sekunde. Die einzige Voraussetzung sind mindestens drei entsprechend angesiedelte Betriebe – gute Nachrichten also für die Gewerbegebiete Bildstöckle und Interkom sowie die Paschal-Werke.

Dass die Häuser am Ende des "Rebenrain" so gut wie ohne Internetverbindung dastehen, sei als Klage bis nach Offenburg gedrungen – auch dort sei eine Mitversorgung im Zuge des Ausbaus sinnvoll. Außerdem würden dann Abzweige an jedes Grundstück gelegt, damit Eigentümer bei Bedarf anschließen könnten.

Auf Nachfrage erklärte Lassahn, dass ausschließlich Glasfaser verbaut werde, weil das die einzige zukunftsfähige Technik wäre. Aus Sicht des Fördermittel-Gebers sei ein Gebiet mit 30 Mbit gut versorgt, allerdings wolle der Bund diese Grenze erhöhen oder ganz davon wegkommen – was wiederum an der EU hänge.

Die Haltbarkeit des Netzes erklärte Lassahn anhand der Abschreibungsdauer von 25 bis 40 Jahren. Es gebe so gut wie keine Kapazitätsgrenze für Übertragungsraten. Einzig die Frage nach der Umsetzungs-Dauer konnte er nicht beantworten. "Es ist die schwierigste Frage überhaupt", befand er.

Der Förderantrag, die Zusage und die Ausschreibung seien zeitnah umzusetzen, aber wann ein Bauunternehmen mit den Erdarbeiten beginnen könne, wisse er nicht. Um überhaupt Angebote zu bekommen, werde den Unternehmen etwas Zeit gelassen, es müsse auch nicht alles auf einmal umgesetzt werden.

Schule Steinach: Baukosten gesamt 102 256 Euro, Anteil der Gemeinde 11 727 Euro Schule Welschensteinach: Baukosten gesamt 538 560 Euro, Anteil Gemeinde 55 357 Euro

Gewerbegebiet Bildstöckle: Baukosten gesamt 95 549 Euro, Anteil Gemeinde 23 216 Euro Paschal-Werke: Baukosten gesamt 52 683 Euro, Anteil Gemeinde 8421 Euro

Gewerbegebiet Interkom: Baukosten gesamt 231 901 Euro, Anteil Gemeinde 37 902 Euro Unterversorgtes Wohngebiet "Rebenrain": Baukosten gesamt 199 154 Euro, Anteil Gemeinde 24 119 Euro