Mit der Erweiterung des Sanierungsgebiets macht sich die Gemeinde Steinach auf den Weg zu einer neuen Ortsmitte im Bereich Rathaus, Schule und neue Mehrzweckhalle.Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Steinacher wollen Neuordnung des Rathausumfelds / Bau einer Mehrzweckhalle im Fokus

Der Steinacher Gemeinderat hat am Montagabend die Ausweitung des Sanierungsgebiets "Ortsmitte" einstimmig beschlossen. Damit wird die Entwicklung einer zweiten Ortsmitte im Bereich Rathaus-Schule-Neue Mehrzweckhalle möglich.

Steinach. Wie bereits in der jüngsten Bürgerversammlung vorgestellt, ist aufgrund der Machbarkeitsstudie zur neuen Mehrzweckhalle am Standort "Alte Post" eine neue Zielsetzung für das Landessanierungsprogramm entwickelt worden (wir haben berichtet).

Nach Abstimmung mit dem Freiburger Regierungspräsidium und der dortigen Begeisterung über die Pläne – wie Kämmerin Petra Meister berichtete – sind Maßnahmen wie der Abbruch des Sekretariats- und Rektoratsgebäudes an der Schule, der Abbruch der bisherigen Turn- und Festhalle, die Neugestaltung der Schulstraße bis zur Einmündung Jahnstraße sowie die Neugestaltung des Rathausumfelds möglich. Über das Landessanierungsprogramm werden 60 Prozent der förderfähigen Kosten bezuschusst. Es müsse zunächst lediglich das Sanierungsgebiet entsprechend erweitert werden.

"Da es sich um gemeindeeigene Grundstücke handelt, werden keine privaten Eigentümer betroffen sein", verwies Meister auf den großen Vorteil. Mit Beschluss des Gemeinderats kann im Herbst der Aufstockungsantrag für das LSP gestellt werden. In einem ersten Schritt soll aber zunächst die Hauptstraße im bisherigen Sanierungsgebiet umgestaltet werden.

Aufstockungsantrag wird im Herbst gestellt

Harald Steiner vom begleitenden Ingenieurbüro Zink stellte den Gemeinderäten noch einmal die bekannte Planung vor und stellte die Auswahl des Pflasters zur Diskussion. Seine Empfehlung ging eindeutig in Richtung des bisher verlegten am Gehweg im Bereich des Adlerplatzes. Das Grau trage angesichts der farbigen Hausfassaden zu einem ruhigen Erscheinungsbild bei.

Gemeinderat Günter Schmid (FW) sprach sich dagegen für eine leicht rötliche Pflasterung im gesamten Sanierungsgebiet aus, um die Gehwege deutlich von der Fahrbahn abzusetzen und das Bild zu beleben. "Sonst haben wir ein Einheitsgrau", fürchtete er. Allerdings bezifferte Petra Meister auf Nachfrage die Kosten für den Ausbau des bisher verlegten Pflasters vage mit mehreren Tausend Euro allein für die Vermessung, der Rückzahlung des gewährten Zuschusses und etwa 250 Euro Kosten pro verlegtem Quadratmeter.

"Mit grau sind wir am flexibelsten und haben eine gute Abgrenzung zum Asphalt", betonte Bürgermeister Nicolai Bischler. Bei vier Gegenstimmen und sieben Zustimmungen werden die Pflasterarbeiten analog zu den bisher verlegten Steinen ausgeführt.

In Sachen historischer Mauer am Pfarrgarten wurde die Wiederherstellung des historischen Geländers hinterfragt und ob eine Verlängerung des Geländers als Absturzsicherung geplant sei. Da verwies Harald Steiner auf Gespräche mit dem Denkmalamt, die noch zu führen wären.

Ein neuer Aspekt ergab sich bezüglich des Pfarrgartens. Auf Nachfrage von Björn Krugielka (FW) erklärte Bischler: "Es ist ein neuer Stand, dass das Ordinariat die Versetzung der Mauer nicht mehr zwingend an den Kauf des Geländes bindet."

Nach einstimmigem Beschluss der Entwurfsplanung zur Umgestaltung der Hauptstraße wird es eine zweite Anhörung der Träger öffentlicher Belange geben. Nach Eingang der bautechnischen Genehmigung durch das RP wird eine sogenannte Entbehrlichkeit eingeholt, die der Baufreigabe entspricht. Parallel wird die Ausführungsplanung erarbeitet und die Ausschreibungsunterlagen erstellt. "Die Bauausführung ist zwischen März und Oktober 2022 geplant", erklärte Harald Steiner. Für die Umgestaltung der Hauptstraße sind im laufenden Haushalt 250 000 Euro eingestellt.