Architekt Thomas Kopf (von links) erklärt Kämmerin Petra Meister, Katharina Schwendemann, Bürgermeister Nicolai Bischler und Hans-Jörg Gstädtner, wie der Aufbau des Raums im Rathaus geplant ist. Foto: Kleinberger

Zweite Baustellenbegehung zeigt deutliche Veränderungen. Schließanlage mit Finessen.

Steinach - Es tut sich was im Steinacher Rathaus. Bei der zweiten Baustellenbegehung am Montag hatte Architekt Thomas Kopf viel zu erzählen.

Waren beim ersten Rundgang noch viel Staub, freigelegte Wände und sonst nicht viel zu sehen gewesen, ließ sich diesmal deutlich besser erahnen, wie das Rathaus im fertigen Zustand aussehen wird. Am gestrigen Dienstag sollte der Estrich eingebracht werden, sagte Kopf eingangs.

"Gefühlt wird das Rathaus noch ein bisschen größer", sagte Kopf: Erfahrungsgemäß wirke ein Objekt im Rohbau immer ein wenig beengt. Das grundlegendste Element der Sanierung, die Öffnung der Galerie, sei inzwischen gut zu sehen. In der Tat: der zukünftige Haupteingangsbereich wirkt schon im Rohbau offen und freundlich. Da überwiegend mit Glasverkleidungen gearbeitet wird, wird das Rathaus diesen offenen Eindruck auch im Endausbau behalten.

Auf eine Stelle im Boden wies Kopf die Begehungsteilnehmer – Bürgermeister Nicolai Bischler, Kämmerin Petra Meister und Mitglieder des Gemeinderats – besonders hin: Dort wird ein Infoterminal eingebaut werden. Dieses soll Besucher digital über die Gemeinde Steinach informieren.

Und noch mehr technische Finessen werden laut Kopf im Rathaus auch für Sicherheit sorgen. So kann die elektronische Schließanlage beispielsweise bei Gemeinderatssitzungen auf "Sitzungsbetrieb" gestellt werden. Dieser ermöglicht, dass nur die relevanten Bereiche des Rathauses zugänglich sind.

Auch, dass die Raumsituation sich deutlich verändern wird, zeigte Kopf an einigen Beispielen. So ist ein Durchbruch zum ehemaligen Sitzungsraum geschaffen worden. Das dort in Zukunft angesiedelte Trauungs- und Besprechungszimmer soll nach Auskunft des Architekten "heimelig" eingerichtet werden.

Die Treppe führt noch ins Dachgeschoss, aber nicht mehr komplett nach oben. Denn über dem neuen Sitzungs- gibt es nur noch einen Technikraum, der laut Kopf selten begangen werden müsse. Dafür reiche eine Leiter.

Der Sitzungsraum selbst ist im Vergleich zum alten deutlich luftiger und heller. Die Akustik werde sehr gut, ist der Architekt sich sicher, und außerdem wird ein "toller Boden" eingebaut, von dem er Muster vorlegte. Auf Nachfrage erklärte er, dass das Rathaus nicht nur durch die Klimaanlage, sondern auch herkömmlich durch das Öffnen der Fenster gelüftet werden könne. Bei den Oberlichtern im Sitzungssaal, die viel Licht herein lassen, kann jedes Element einzeln geöffnet werden. "Die Fenster sind ganz toll", war Kopf begeistert.

Noch zu entscheiden war, welche Farbe der Sonnenschutz für die Fenster haben sollte. Kopf plädierte dafür, sich farblich zurückzuhalten. Er hatte zwei Blendenstoffe dabei, die farblich gut zum Sandstein passten. Eine reine "Geschmacksfrage" (Meister), die von den Anwesenden schnell gelöst wurde. Sie sprachen sich für die dunklere Variante aus.

Die "Land-Unter-Stimmung", die nach den unerfreulichen Entwicklungen durch zwei Baufirmen herrschte, sei gut aufgefangen worden, sagte Bischler. Für den fertiggestellten Rohbau kann die Abnahme erfolgen. Fertig wird das Rathaus schätzungsweise im Spätherbst – das wäre im anvisierten Rahmen –, dann kann die Verwaltung umziehen.