Nicolai Bischler (Mitte) verabschiedete Margarete Kopf aus dem Steinacher Gremium. Gregor Uhl rückte für sie nach. Foto: Kleinberger Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Rätin offiziell aus Gremium verabschiedet / Gregor Uhl rückt in FW-Fraktion nach

Die Kommune im Wandel: Steinachs neuer Bürgermeister Nicolai Bischler hat in seiner ersten Gemeinderatssitzung ein neues Gremiumsmitglied verpflichtet.

Steinach. Wie berichtet, ist Margarete Kopf (FW) durch ihren Umzug aus dem Rat ausgeschieden. Bei ihrer Verabschiedung eingangs der Sitzung am Montagabend dankte Bischler ihr für das Engagement. Er erinnerte an die Kommunalwahl 2014, als Kopf mit 864 Stimmen in das Gremium gewählt wurde. "Ich weiß, dass Sie Ihr Ehrenamt als Gemeinderätin immer sehr ernst genommen haben", lobte er Kopf. Er wisse zudem, dass sie aus der Zeit als Gemeinderätin viel Lebenserfahrun mitgenommen habe. Damit sie aber auch etwas Handfestes mitnehmen konnte, überreichte der Bürgermeister ihr eine Tontafel der Gemeinde.

Kopf selbst hielt es mit Theodor Fontane, den sie zitierte: "Abschiedsworte sollen so kurz sein wie Liebeserklärungen". Sie erinnerte an ihren verstorbenen Ehemann Jürgen. Dieser sei ein Kind der Nachkriegsgeneration gewesen, klein und schwächlich. Zur Stärkung sei er in ein Erholungsheim an der Nordsee geschickt worden – doch auch dort, berichtete Kopf, sei er nicht glücklich geworden. "Der Junge weinte und weinte." Schließlich habe man ihn zurück nach Hause geschickt. Und als er dann wieder in Steinach angekommen sei, sei er seiner Mutter um den Hals gefallen und habe gesagt: "Weisch, Mama, Steine ischs schönste Land." Mit deutlicher Wehmut in der Stimme richtete die scheidende Rätin einen letzten Appell an die Bürger der Kommune: "Liebe Steinacher und Welschensteinacher, bewahrt das, was ihr habt und liebt." Damit sagte sie Ade.

Wichtiges Ehrenamt

Direkt im Anschluss stand die Verpflichtung von Gregor Uhl in die Fraktion der Freien Wähler an. Nachdem das Gremium festgestellt hatte, dass keine Hinderungsgründe vorliegen, nahm Bürgermeister Bischler die Vereidigung des neuen Gemeinderats vor. Er wies Uhl eingangs auf seine Rechte und Pflichten gemäß Gemeindeordnung hin.

Zudem erinnerte Bischler alle Ratsmitglieder daran, dass sie ein wichtiges Ehrenamt erfüllten.

Die Gemeindeordnung für Baden-Württemberg legt auch die Rechte und Pflichten von Gemeinderäten fest. Unter anderem sind diese dazu verpflichtet, an den einberufenen Sitzungen teilzunehmen. "Die Gemeinderäte entscheiden im Rahmen der Gesetze nach ihrer freien, nur durch das öffentliche Wohl bestimmten Überzeugung", heißt es in der Ordnung.