Erfolgreiche Zwischenbilanz: Firmeninhaber und Bürgermeister feierten mit IHK-Präsident Steffen Auer (links). Foto: Kleinberger

Bei Feierstunde wird Bedarf deutlich / IHK-Präsident signalisiert Unterstützung

Die B 33-Abfahrt ins Interkom ist den dortigen Firmen ein wichtiges Anliegen. Bei einer Art "Abschlusstreffen", bevor drei der beteiligten Bürgermeister sich aus dem Amt verabschieden, wurde aber auch klar, dass die Erweiterung nicht vom Tisch ist.

 

Steinach. Mittlerweile sei es fast 16 Jahre her, dass die Entwicklung zu diesem Projekt angestoßen wurde, erinnerte der Zweckverbandsvorsitzende und Steinachs Bürgermeister Frank Edelmann bei der Feierstunde in der Firma Türsysteme Bühler. Zuvor hatte der Hausherr Werner Bühler das Wort ergriffen und bereits den Wunsch nach Auf- und Abfahrt sowie einer Erweiterung geäußert.

Schon beim ersten Treffen sei schnell klar gewesen, dass Steinach die entsprechende Fläche für ein Gewerbegebiet stellen könne, blickte Edelmann zurück. Aber es sei ein interkommunales Projekt, von dem alle fünf Teilnehmergemeinden – Steinach, Haslach, Mühlenbach, Hofstetten und Fischerbach – profitierten. "Das haben Viele noch immer nicht verstanden. Abzulesen war das auch am Bürgerentscheid", bedauerte er.

War die Idee zum Interkom bereits 2001 geboren worden, siedelte sich mit "Werbepart" im Jahr 2008 die erste Firma im Gewerbegebiet an. "Und wir haben ja nicht gebummelt", sagte Edelmann. Die Entschediung fiel 2015 gegen eine Eweiterung. Mit der Sperrfrist des Bürgerentscheids gegen eine Erweiterung über drei Jahre sei für ein Weiterkommen weit mehr als diese Zeit verloren. "Wir sprechen hier von mehr als zehn Jahren", sagte er.

Im Jahr 2016 seien im Interkom 328 Mitarbeiter und 27 Azubis beschäftigt gewesen. "Das ist die Ernährungsgrundlage für Familien am Ort", verdeutlichte Edelmann. Zudem beeinflussten wohnortnahe Arbeitsplätze auch andere Faktoren, beispielsweise die Tagesverfügbarkeit der Feuerwehr.

Steffen Auer, Präsident der IHK Südlicher Oberrhein, berichtete in seiner Ansprache von "neuen Standortentscheidungen" von Firmen: Raus aus den Tälern, näher an die Autobahn. Wer Firmen im Gemeindegebiet halten wolle, müsse Flächen anbieten. Im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit sei das Interkom ein "Riesenerfolg. Es geht im Kinzigtal nur zusammen, es ist zu klein, wenn jeder nur an sich denkt." Vonseiten der IHK signalisierte er Unterstützung für Vorhaben wie die Erweiterung des Gewerbegebiets und den Anschluss des Interkom an die B 33. "Es ist wichtig, dass der ländliche Raum weiterentwickelt wird." Auch die Gewerbesteuer, die ein solches Gebiet einbringe, sei wichtig für die Weiterentwicklung einer Stadt.

Als stellvertretender Vorsitzender des Zweckverbands richtete Haslachs Bürgermeister Heinz Winkler Dankesworte an Edelmann und seine Verwaltung. "Möge nun eine Zwischenmarke gesetzt sein, dass hier noch etwas tut", wünschte Winkler. Auch die Firmen hätten es in der Hand. Edelmann attestierte Winkler in Sachen Interkom "eine hervorragende Leistungsbilanz". Anschließend wurde zu Betriebsbesichtigungen eingeladen.

Das "Interkommunale Gewerbegebiet Steinach/Raumschaft Haslach" auf Steinacher Gemarkung beherbergt 19 Firmen.

Diese beschäftigten im Jahr 2016 insgesamt 328 Mitarbeiter und 27 Auszubildende. Das Interkom generierte einen Jahresumsatz von 44 Millionen Euro.

INFO

Interkom

Das erschlossene Gelände ist erschöpft. Ein Bürgerentscheid zur Erschließung eines Gewerbegebiets "Interkom II" ging im Jahr 2015 denkbar knapp aus. 53,6 Prozent der Steinacher sprachen sich gegen eine geplante Erweiterung um 7,5 Hektar aus.