Viel Fingerspitzengefühl, Geduld, Konzentration und gute Augen sind beim Umgang mit dem Glasfaserkabel gefragt. Foto: Reutter

Arbeiten für direkte DSL-Versorgung Steinachs liegen voll im Plan. Anschlüsse kommen Ende September.

Steinach - Bürger, Firmeninhaber und Vermieter können es kaum noch erwarten, dass Steinach endlich auch richtig schnelles Internet bekommt. Insofern gleich die gute Nachricht vorweg: Die Arbeiten liegen voll im Plan. Schneller als zum anvisierten Termin im September wird Steinach jedoch wohl kaum direkt mit DSL versorgt werden. Denn wo der Laie denkt, da müssten nur ein paar Kabel verlegt werden, steckt weit mehr dahinter. So ist auch bei den nötigen Arbeiten viel Geduld gefragt. Dies wurde bei einem Vororttermin mit Bürgermeister Frank Edelmann und Michael Dupke von der Deutschen Telekom klar. Der Infrastrukturbeauftragte und zwei Mitarbeiter erklärten in der Kinzigstraße, zusammen wie zeitaufwendig die Arbeiten sind. Dort wird derzeit einer von insgesamt fünf Kabelverzweigern ausgerüstet.

In der Tat wird den Betrachter schnell klar, dass absolute Spezialisten von Nöten sind, um bei den unzähligen Kabeln keinen Kabelsalat zu erzeugen. So müssen neue Glasfaserkabel mit der bereits vorhandenen Kupferleitungsinfrastruktur vernetzt werden. Dabei müssen auch noch Codes und die unterschiedlichen Farben beachtet werden. "Jeder Haushalt hat sein eigenes Kabel", erklärt Dupke und macht damit in etwa die Dimension deutlich, die hinter den Arbeiten steckt.

Wer übrigens beim Stichwort Glasfaserkabel an dicke Stränge denkt, liegt falsch. In Wahrheit sind diese nämlich, wenn man die darum liegenden Schutzvorrichtungen abisoliert, nur so dünn wie ein Haar. "Und von diesem wird nur ein Fünftel tatsächlich bei der Datenübertragung in Anspruch genommen", erläutert Michael Dupke.

Fingerspitzengefühl nötig

Um dieses Glasfaserkabel zur Nutzung vorzubereiten, ist sehr viel Fingerspitzengefühl, Konzentration und vor allem gute Augen gefragt. Denn der zuständige Mitarbeiter muss das haardünne Kabel zuerst von seiner Schutzschicht befreien, dann schneiden und schließlich mit Hilfe eines kleinen Computers zusammengeschweißen.

Bevor diese Arbeiten überhaupt erledigt werden konnten, waren auch Tiefbauarbeiten nötig, die laut Dupke am kostspieligsten und – da wetterabhängig – auch am kritischsten waren. Doch bisher sei alles gut gegangen. Bevor das schnelle Internet dann freigeschaltet wird, muss unter anderem noch Software aufgespielt werden und jede einzelne Kabelader von einem Messbeamten überprüft werden. Rund sechs Wochen vor dem Start soll es dann noch eine Infoveranstaltung geben, genaues Datum und Ort werden hierfür noch bekannt gegeben. Bis es dann wirklich losgeht, wird Steinach noch von Haslach aus versorgt.

Um Steinach mit DSL zu versorgen, baut die Telekom fünf Kabelverzweiger auf und verlegt ungefähr 1500 Meter Glasfaserkabel. u Mit dem Unternehmen hatte die Gemeinde Ende September 2012 einen Kooperationsvertrag geschlossen, der den Ausbau binnen eines Jahres vorsieht.

 Rund 1100 Haushalte in Steinach – Welschensteinach bleiben vorerst außen vor, werden dann mit bis zu 50 000 Kilobit pro Sekunde durchs Internet surfen können. Wobei in etwa gilt, je weiter man vom Kabelverzweiger weg wohnt, umso langsamer wird die Übertragung.