Reihe: Steinachs Goldenes Buch ist Chronik und "Gästebuch" / Ehrenbürger, Politiker und Musiker dabei

Zweigeteilt ist das Goldene Buch von Steinach. Während im ersten Teil eine Chronik die Geschichte und Besonderheiten der Gemeinde beleuchtet, bildet der zweite ein Kaleidoskop des Dorflebens seit mehr als einem halben Jahrhundert ab.

Steinach. Wann genau das Goldene Buch in Steinach angelegt wurde, ist beim Besuch des Schwabo nicht mehr genau nachzuvollziehen. Der erste Eintrag im "Gästebuch" – so ist der zweite Teil überschrieben – jedenfalls stammt aus den 60er-Jahren. Damals wurde das Schulhaus eingeweiht. Der bisher letzte Eintrag ist aus dem Jahr 2017. Damals trug sich Frank Edelmann ein, der als Bürgermeister verabschiedet wurde.

Beim Durchblättern fällt auf: Das Buch bildet einen interessanten Querschnitt des Dorflebens in den vergangenen mehr als 50 Jahren. Der erste Teil ist aufwendig gestaltet: Vermutlich von einem Künstler kalligraphiert und mit Zeichnungen versehen wird dort präsentiert, was Steinach ausmacht. So beispielsweise die einzelnen Unternehmen oder Gastwirtschaften des Orts. Die Zeitkapsel erinnert an Vieles, das vergangen ist oder zumindest nicht mehr in der ursprünglichen Form existiert. So findet der "Schwarze Adler" ebenso ausführliche Erwähnung wie beispielsweise die Brauerei Mellert.

Das "Gästebuch" ist gespickt mit Zeitungsausschnitten, Fotos oder grafisch gestalteten Seiten, die derjenige, der sich eingetragen hat, unterschrieb. Dabei wird schnell klar: Im Grunde ist es ein "Who-is-Who" vor allem der Personen, die sich um Steinach verdient gemacht haben. Ehrenbürger Willi Heitzmann hat sich ebenso eingetragen wie Steinacher, die ihren 100. Geburtstag erreichten oder Politiker von Rang und Namen.

"In der näheren Vergangenheit haben sich überwiegend Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und der Politik eingetragen", erklärt Bürgermeister Nicolai Bischler: Regierungs- oder Ministerpräsidenten, Landespolitiker oder Minister. 2009 war zum Beispiel Landwirtschaftsminister Peter Hauk zu Gast in Steinach. Tanja Gönner trug sich ebenfalls ein und natürlich fehlt auch im Goldenen Buch von Steinach einer nicht, der sich für die Kinzigtal-Gemeinden immer stark eingesetzt hat: Helmut Rau.

Für Bischler ist das Goldene Buch "etwas Besonderes". Und so sollten seiner Ansicht nach auch Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und Bürger, die sich für Steinach eingesetzt haben, im Mittelpunkt stehen.

Ein kleines Kuriosum ist da ein Eintrag aus dem Jahr 1986. Vor 34 Jahren waren die "Kastelruther Spatzen" in Steinach zu Gast – ihr Autogramm gaben sie der Gemeinde im Goldenen Buch.

Die meisten Gemeinden haben eines, oft führt es aber ein sehr zurückgezogenes Dasein: das Goldene Buch. Bei Ehrungen und Empfängen rückt es kurz in den Mittelpunkt, wenn sich verdiente Bürger oder hoher Besuch aus Gesellschaft und Politik mit einem Eintrag verewigen. Für die Reihe "Blick ins Goldene Buch" hat unsere Redaktion einen Blick auf die Seiten geworfen – und bei den jeweiligen Gemeinden spannende Einträge gefunden.