Nach dem Umbau wird der Eingang zum Welschensteinacher Rathaus über eine Rampe begehbar sein, ebenso wie der Abgang zu den öffentlichen Toiletten im Untergeschoss. Foto: Störr

Welschensteinacher informieren über ihr werteorientiertes Konzept. Bauantrag muss beim Regierungspräsidium eingereicht werden.

Steinach - Der Welschensteinacher Dorfladen ist auf einem guten Weg. Bis zum 10. Juni muss das Dorfladenkonzept mit entsprechendem Bauantrag beim Regierungspräsidium eingereicht sein.

Während der Gemeinderatsitzung informierten Alexander Kern und Björn Krugielka über das Kulturkonzept, das hinter dem Dorfladen steht. "Wir sind gekommen, um zu gestalten: die Dorfmitte und das Dorfleben", laute die Devise der Macher. "Wir sehen uns als einen Teil des Dorflebens", betonte Alexander Kern.

Das Konzept des Dorfladens sei werteorientiert und auf einer Vision aufgebaut, die Schaffung einer gemeinschaftsstiftenden Einkaufsmöglichkeit wäre oberstes Ziel. Eine saubere Präsentation der Ware sei wichtig, es werde auf eine Mischung aus Discount- und Markenware geachtet, bei der Regionalität und Qualität über dem Preis stünden. Die geschätzte Anzahl der künftigen Artikel liege bei etwa 1500, ein Vollsortiment mit geringer Tiefe werde angestrebt. Die geschätzte Handelsspanne liege bei 25 Prozent, die erwartete Kaufkraft bei etwa 2,6 Millionen Euro, so die Macher.

"Bei einem Jahresumsatz von 230.000 Euro könnte der Dorfladen auf 80 Quadratmetern dauerhaft betrieben werden", rechnete Kern.

Für die Einrichtung wird mit etwa 25 000 Euro kalkuliert, Investitionen seien in Höhe von etwa 17.000 Euro nötig. "Aber das sind alles geschätzte Zahlen aus Gesprächen mit Betreibern oder Einzelhändlern im Kinzigtal", sagte Krugielka und betonte: "Wir sehen uns nicht als Konkurrenz zu den Hofläden, sondern eher als deren Präsentationsfläche." Die geplanten Öffnungszeiten sollen von Montag bis Samstag zwischen 6.30 und 13 Uhr liegen, von Montag bis Freitag außerdem von 16 bis 18 Uhr. An einem Tag ist ein sozialer Treffpunkt von 14.30 bis 16 Uhr geplant, denn nach Ansicht der Initiatoren sterben die sozialen Treffpunkte im Dorf aus.

Für den avisierten Nachmittag liegen schon viele Ideen wie ein Sing- und Handarbeitskreis, "Alt hilft Jung" in Sachen Hausaufgabenbetreuung, "Jung hilft Alt" in Sachen Smartphone und ähnlichem oder einer Tauschbörse für Sammelkarten. "Wir haben ausreichend Ideen für die kommenden Jahre. Räumlich kombiniert wollen wir alle Schichten mit einbinden und so zum sozialen Zentrum in Welschensteinach werden", blickte Alexander Kern voraus. "Ohne ein starkes Ehrenamt wird der Dorfladen nicht machbar sein, einzig der Verkaufsbetrieb wird über eine Festanstellung geregelt", betonte er.

Derzeit entstehe ein Betreiberkonzept, das zusammen mit dem Bauantrag beim Regierungspräsidium eingereicht werde.

Architekt Clemens Hupfer informierte das Gremium dann über die geplanten Umbauten am und im Welschen-steinacher Rathaus. Mit Beschluss des Gemeinderats wird die Planung jetzt konkretisiert.