Anhand eines Programms der Landeszentrale für politische Bildung lernten die Welschensteinacher Viertklässler die Demokratie näher kennen. Foto: Schule Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Viertklässler beschäftigen sich mit Politik / Planspiel hat fantastische Hintergrundgeschichte

Wie funktioniert Politik und Demokratie? Beim Aktionstag "Spielwiese Wahlen" der Landeszentrale für politische Bildung haben sich die Schüler der Klasse 4 c der Georg-Schöner Schule dieses Thema auf spielerische Art und Weise erarbeitet.

Welschensteinach (red/lmk). Sie lernten laut einer Mitteilung, wofür man in einer Gemeinschaft Regeln braucht und wie man mit Hilfe einer Wahl Entscheidungen erzielen kann. Damit die Kinder lernen, was Demokratie bedeutet (siehe Infokasten), sie ihre Möglichkeiten zur Mitbestimmung kennen. "Was kann ich tun, um einen neuen Spielplatz zu bekommen oder eine dringend benötigte Schulrenovierung durchzusetzen? An wen kann ich mich wenden? Wie kann ich meine politische Meinung einbringen?", waren Fragen, mit denen die Viertklässler sich beschäftigten. Die diesjährige Kommunalwahl war für die Landeszentrale für politische Bildung, Außenstelle Freiburg (LpB), Anlass, für Grundschüler den Aktionstag "Spielwiese Wahlen" zu entwickeln. Hierzu gehen freie Mitarbeiter der LpB in die Schulen.

In Welschensteinach zu Gast waren Johanna Bluhm und Niclas Reuter. Sie haben den Schülern eine fantastische Geschichte mitgebracht. Außerirdische sind dem deutschen Astronauten Alexander Gerst zur Erde gefolgt und drohen nun, dass es als Hauptspeise nur noch Algengrütze geben wird, sollte es keine Demokratie mehr geben.

Zunächst beschäftigten sich die Kinder mit Regeln. Wozu werden diese gebraucht und wer stellt sie auf? "Ohne Regeln gäbe es nur noch Chaos", waren sich die Schüler einig. Wer die Regeln in der Schule macht, war für die Schüler ganz klar: Rektor Michael Mai natürlich. Ins Nachdenken kamen sie allerdings, als dann die gemeinsamen Klassenregeln betrachtet wurden. Diese hatten die Schüler selbst entwickelt. Schließlich kamen die Kinder zu dem Ergebnis, dass jede Gemeinschaft Regeln braucht, damit das Zusammenleben funktionieren kann.

Die LpB-Mitarbeiter schickten die Klasse auf eine fiktive Reise zu einem fernen Planeten. Dort angekommen, sollten sie eine von drei Proviant-Raketen einfangen: Gummibärchen, Kekse oder Schokolade. Laura wurde zur Entscheidungsfindung zur Königin gekürt. Sie sollte bestimmen, welche Rakete eingefangen wird. Sie entschied sich für Kekse.

Doch die Mehrheit der Klasse wollte Schokolade und war unzufrieden mit der Entscheidung. Die Schüler forderten deshalb Wahlen. Es wurden drei Parteien gebildet. Die Krümel-Zicken, die Pizza-Schoki und die SGGB, die supergute Gummibärchen Bande. Es gab einen Wahlkampf mit Wahlplakaten, Wahlkampfreden und Parteislogans.

Die Schüler erhielten eine Wahlbenachrichtigung, vor der Wahlkabine einen Wahlzettel, den sie anschließend ausgefüllt in die Wahlurne einwerfen durften. Die Pizza-Schoki ging als klarer Sieger aus der Wahl hervor. Wie bei einer echten Wahl, waren nicht alle Schüler mit dem Ergebnis zufrieden. Jedoch waren sich alle einig, dass dies die beste Möglichkeit zur Entscheidungsfindung war.

Laut Susanne Eisenmann, Ministerin für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg, hat Schule die Aufgabe, Kinder und Jugendliche zu selbstverantwortlichem und demokratischem Handeln in der Gesellschaft zu befähigen. Demokratie braucht überzeugte und engagierte Demokraten. Kinder sollen an politischen Entscheidungen, die sie betreffen, beteiligt werden.