Warum sich ausgerechnet der Allmend-Weg nur mit einem "L" auf dem Straßenschild präsentiert, ist nicht bekannt. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Baugebiet: Gremium leitet weitere Schritte für "Allmend II" ein / Wendehammer reicht nicht für Müllfahrzeug

Acht neue Bauplätze werden im Welschensteinacher Neubaugebiet "Allmend II" entstehen. Der Erschließungsplanung stimmte der Gemeinderat nach der Vorstellung durch Rainer Vollmer vom begleitenden Ingenieurbüro einstimmig zu.

Steinach. "Zur Erschließung wird eine u-förmig angelegte Straße gebaut, diese bindet an den bestehenden Allmendweg im Süden an", erklärte Vollmer. Der Ausbau sehe eine Misch-Verkehrsfläche ohne Trennung zwischen Geh- und Fahrbahnfläche mit einer Breite von 5,50 Metern vor. "Mit dieser Breite wird nicht festgelegt, wo die Zufahrt zum Grundstück angelegt wird", verwies der Ingenieur auf den großen Vorteil.

Am Ende der neuen Straße "Am Kapf" wird es einen Wendehammer geben, der zwar für Autos ausreicht, nicht aber für ein Müllfahrzeug. Deshalb wird an der Einmündung der Straße in den Allmendweg ein öffentlicher Müll-Abstellplatz eingerichtet, an den die künftigen Bewohner ihre Tonnen zur Leerung bringen. "Ein Wendehammer in der Größe, der für ein Müllfahrzeug befahrbar ist, würde zwei Bauplätze kosten", erklärte Rainer Vollmer. "Es ist immer alles möglich, die Frage ist nur, was sinnvoll ist."

Die Baufahrzeuge an sich hätten keine Probleme mit der Straßenführung. Die provisorische Straße würde so lange Bestand haben, bis weitestgehend alles bebaut sei und werde dann durch einen Zwischen-Ausbau mit Tragdeckschicht stabilisiert. "Der Endausbau erfolgt erst, wenn alles fertig ist. Das finde ich gut", bekannte der Ingenieur.

Im Zuge der Erschließung werden Leerrohre für den Breitbandausbau verlegt, die Ableitung des Schmutzwassers erfolgt in den bestehenden Kanal unter dem Allmendweg Richtung Talstraße. Regenwasser wird in einem Rückhaltebecken gesammelt und gedrosselt dem Welschensteinacher Bach zugeleitet.

Auf entsprechende Nachfrage von Gemeinderat Alexander Kern (CDU) erklärte Vollmer einen kombinierten Geh- und Radweg von 2,50 Metern Breite, der entlang des Baugebiets vorgesehen ist.

Mit Beschluss des Gemeinderates wird jetzt die Entwässerungsplanung zur Genehmigung beim Landratsamt eingereicht. Rainer Vollmer rechnete Anfang 2020 mit der Ausschreibung der Erschließungsarbeiten und im Sommer dann mit dem Baubeginn. "Sofern wir einen Bauunternehmer finden", betonte er. Mit einer Fertigstellung rechnet er erst Anfang 2021. "Die Möglichkeit zur beschränkten Ausschreibung besteht nicht mehr, aber wir sind bemüht, die Erschließung zügig durchzuziehen."

Ein Kuriosum für sich: Das Gewann Allmend bezeichnete laut Ortschronik von Steinach ursprünglich einen Allgemeinbesitz der Bürger in der Obhut und Verwaltung der Gemeinde. Ein Teil der Felder, Wiesen und Wälder diente der freien Nutzung, ab Ende des 18. Jahrhunderts gingen die Allmend-Gewanne durch Kauf allmählich in Privatbesitz über. Warum sich allerdings ausgerechnet der Allmend-Weg nur mit einem "L" auf dem Straßenschild präsentiert, war in der Ortschronik nicht zu finden.