Nun war man in Oberndorf so froh, dass die Rottweiler Straße nach einer langen Zeit der Sperrung endlich wieder geöffnet wurde und dann das: ein erneuter Steinschlag, eine erneute Sperrung.
Oberndorf - "Glücklicherweise hat der Stein, der einen Durchmesser von rund 20 Zentimetern hatte, niemanden getroffen", erklärt Martin Osieja, Leiter vom Straßenbauamt Rottweil. Zum Vergleich: Ein Fußball ist kaum größer. "Der Klimawandel trägt auch dazu bei, dass sich solche Ereignisse häufen", betont er.
Erneute Sperrung der Landesstraße
Erst im März dieses Jahres wurden die Felssicherungsmaßnahmen am Rondell abgeschlossen. Der neue Stein habe sich von einer anderen Stelle gelöst, merkt Osieja an, also nicht von der Stelle, die erst kürzlich gesichert wurde. Vorsichtshalber sei die Rottweiler Straße daher erneut gesperrt.
Die Rottweiler Straße sei eine Landesstraße. Für Landes- und Bundesstraßen sei, so Osieja, das Baureferat Ost in Donaueschingen zuständig. Der Landkreis habe lediglich die Aufgabe, die Straßen zu kontrollieren – zumindest sei das in Baden-Württemberg so geregelt.
Felsschläge häufen sich
Peter Laube vom Referat Ost der Straßenbauabteilung im Regierungspräsidium Freiburg erklärt auf Nachfrage, dass das Geologische Landesamt bereits beauftragt wurde. Dieses werde in absehbarer Zeit eine Begehung und Beurteilung der Rottweiler Straße durchführen.
Doch wann die Strecke letztendlich wieder freigegeben wird, sei nicht absehbar. "Wir haben eine Menge Felsschläge zur Zeit." Es werde abgewogen, welche Strecke vorrangig ist. Und da die gesperrte Straße in Oberndorf keine langen Staus verursache, wie das andernorts der Fall sei, habe sie nicht oberste Priorität.
Steinschläge entstehen durch Frostsprengung oder Wurzeldruck
Auch Laube ist sich sicher, dass der Stein, der kürzlich auf die Fahrbahn rutschte, nicht aus dem gesicherten Bereich stamme: "Dieser Bereich ist mit einer Erosionsschutzmatte und einem darüberliegenden Maschendrahtzaun gesichert." Hier könne ein Stein dieser Größe nicht durchrutschen.
Steinschläge entstehen, so erklärt Laube, meist dadurch, dass eine Wurzel sich den Weg in Risse einer Felswand bohre und durch den entstehenden Druck werde der Stein gesprengt und falle herunter. Auch Frostsprengungen seien ein natürlicher Vorgang: Hierbei gelangt Wasser in die Felsrisse. Gefriert dieses Wasser, erhöhe sich der Druck im Gestein und springe.