Eine Umplanung der Gruppen schafft 15 zusätzliche Betreuungsplätze. Foto: Kirchmaier

Derzeit reichen die Kindergartenplätze in Bitz noch aus, aber die jüngsten Geburtenjahrgänge sind stark. Um einem baldigen Platzproblem vorzubeugen, plant die Gemeinde um und schafft mittelfristig weitere Betreuungsplätze für Kinder über drei Jahren.

Bitz - Das Thema ist recht komplex, doch Hauptamtsleiterin Tania Maier gab sich Mühe, den Gemeinderäten den Sachverhalt einfach zu erläutern. Es geht um Kindergartenplätze von Kindern über drei Jahren, denn diese drohen knapp zu werden in den kommenden Jahren. Aktuell stehen in Bitz 125 Plätze in allen drei Kindergärten im Ort zur Verfügung, 40 davon sind Ganztagesplätze. Voraussichtlich im April wird laut Maier die aktuelle Kapazität erschöpft sein, und mit Blick auf die Geburtenzahlen der vergangenen drei Jahre zeichnet sich eine Tendenz ab – und die ist steigend. Bis August 2022 werden 136 Plätze benötigt, im August 2023 allerdings schon 149 Plätze, ein Jahr später 161 Plätze. Natürlich kann sich bis zum Eintritt ins Kindergartenalter mit Zu- und Wegzug noch einiges änder, aber der Trend ist klar, es muss mehr Platz her.

Mehr Plätze durch Umplanung

Mindestpersonalschlüssel muss angepasst werden

Dafür aber hatte Maier mittelfristige Lösungsansätze parat: Die altersgemischte Gruppe in der Kindertagesstätte Lichtenstein könnte zum April in eine Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten und Halbtagsbetreuung umgewandelt werden. Dazu müsste man allerdings eine neue Betriebserlaubnis beim Kommunalverband für Jugend und Soziales beantragen. In dieser Gruppe dürften dann maximal 25 Ü3-Kinder aufgenommen werden, womit dann für weitere 15 Kinder Platz gewonnen werden kann, sodass in Bitz fortan 140 Betreuungsplätze für Kinder über drei Jahren zur Verfügung stehen würden. Dabei entfallen die fünf Plätze für unter Dreijährige der Altersgemischten Gruppe. Diese werden aber mit der neuen Krippengruppe im Conrad-Schick-Kindergarten aufgefangen, sodass insgesamt 35 U3-Plätze bestehen bleiben würden.

Personal aufstocken

Entsprechend müsste dann auch der Mindestpersonalschlüssel um einen Beschäftigungsumfang von 50 Prozent aufgestockt werden, zudem werden 4000 Euro für zusätzliche Ausrüstung wie Stühle, Garderobe und Raumteiler notwendig. Darüber hinaus wäre ein Raumwechsel notwendig. Die Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten und Halbtagsbetreuung bräuchte mit 25 Kindern dann einen größeren Raum. Die Lösung: Die Sommerwaldgruppe, die während der Winterhalbjahres einen eigenen Gruppenraum hat, müsste in den etwas kleineren Mehrzweckraum wechseln, da in dieser nur 20 Kinder betreut werden.

Da die Gruppe im Frühjahr sowieso wieder in den Wald wechselt, ist das Platzproblem über den Sommer erstmal vertagt. Daher beraten die Gemeinderäte darüber im kommenden Frühling, wenn konkretere Belegungszahlen feststehen. Die Unterbringung der Waldgruppe während der Wintermonate im Alten Schulhaus würde für die Instandsetzung der ehemaligen Räume des Kindergartens rund 5000 Euro kosten, zusätzlich noch eine Garderobe für 3000 Euro.

Waldgruppe ab sofort nur noch halbtags

Waldgruppe ab sofort nur noch halbtags

Die Waldgruppe wird zudem ab sofort nur noch als Halbtagesgruppe von 7.15 bis 13 Uhr geführt. Früher war es möglich, dass die Waldeltern die Kinder an zwei Nachmittagen in den Hauskindergarten bringen konnten, da die Belegungszahl am Nachmittag sehr gering war. Allerdings wurde dieses Angebot nur sehr dürftig in Anspruch genommen – lediglich nur zwei Kinder machten davon Gebrauch, im vergangenen Winter war das Angebot coronabedingt sowieso nicht möglich, damit die Gruppen nicht durchmischt werden.

Ende 2023 wird die neue Kindertagesstätte in der Wilhelmstraße in Betrieb genommen; die neue Krippengruppe im Conrad-Schick-Kindergarten kann dann wechseln, und in den bisherigen Räumen könnte dann eine neue Ü3-Gruppe mit weiteren 25 bis 28 Plätzen eingerichtet werden – so der Plan.