Stefan Mappus mit dem Bürgermeister von Staufen, Michael Benitz (rechts) durch Staufen. Foto: dpa

Ministerpräsident Mappus verspricht Millonen-Finanzhilfe für das geplagte Staufen.

Stuttgart - Vor etwa drei Jahren sind die erste Gebäuderisse aufgetreten. Mittlerweile sind 268 Hauseigentümer in Staufen davon betroffen. Am Montag besuchte Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) zum ersten Mal den Ort in Südbaden. "Man kann es sich nicht vorstellen, wenn man es nicht selbst gesehen hat", sagte Mappus danach. Mappus versprach zudem eine kräftige Finanzspritze des Landes. Diese werde ein Drittel der Kosten übernehmen. Der Boden unter der denkmalgeschützten Altstadt von Staufen ist seit Geothermiebohrungen im Sommer 2007 in Bewegung. Der Gesamtschaden beläuft sich auf 50 Millionen Euro.

Das zweite Drittel werden laut Mappus die baden-württembergischen Städte und Gemeinden im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs tragen. Die kommunalen Spitzenverbände - Städtetag, Gemeindetag und Landkreistag - hätten dem bereits zugestimmt und das "ohne lange Diskussion". Doch wer trägt das letzte Drittel? Bei dieser Frage blieb der Ministerpräsident im Ungewissen. Es gebe "schon viele Ideen", aber wie diese aussehen könnten, ließ er offen. Staufen könnte einen Teil dazu leisten. "Klar ist aber auch, dass die Stadt diesen immensen Schaden niemals alleine wird schultern können", so der Politiker.

Staufens Bürgermeister Michael Benitz (parteilos) und der Geschäftsführer der Interessengemeinschaft der Riss-Geschädigten, Csaba-Peter Gaspar, sprachen von einem "guten Tag für Staufen und die Geschädtigten". Gaspar würdigte vor allem die Zusicherung des Landes, einen prozentualen Beitrag an der Sanierung zu übernehmen und keinen Festbetrag. So bleibe keine Deckungslücke, sollten die Sanierungskosten höher als die veranschlagten 50 Millionen Euro liegen. Mit der Zusage auf Übernahme der Kosten sei in der Stadt endlich "der Druck aus dem Kessel" genommen worden. Seit dem Beginn der Bewegungen hat sich die Erde in Staufen an manchen Stellen um bis zu 36 Zentimeter angehoben. Das Geld des Landes und von den Kommunen steht für den Wiederaufbau und die Sanierung der Häuser bereit, sagte Mappus. Mit den Arbeiten könne jedoch erst begonnen werden, wenn die Erdbewegungen gestoppt sind. Wann dies der Fall sein wird, sei noch unklar, sagte Mappus.