Jahr eins nach der Bepflanzung: In einem großen Teil der Blumebeete entwickelt es sich gut, in ein paar sieht der Bewuchs noch etwas dürftig aus. Foto: Wilfried Strohmeier

Die Wogen gingen hoch und es war ein heiß diskutiertes Thema. Im ersten Frühjahr sprießt es nun in den Beeten, wenn auch die jungen Pflanzen noch viel Platz haben – aber langfristig sehen die Verantwortlichen die Staudenbeete als die bessere Lösung an.

In den Beeten in der Innenstadt wurden im Mai vergangen Jahres Stauden, Gräser und Sträucher gepflanzt. Diese Pflanzen bieten im Vergleich zum Wechselflor den Vorteil, dass sie mehrjährig sind.

Hinter der Pflanzaktion steckt das Konzept der sogenannten Staudenmischpflanzung. Dieses Pflanzsystem ermögliche eine „ganzjährige, attraktive und zugleich pflegeleichte Begrünung“ von größeren Flächen in Parks, entlang von Straßen, aber auch in Privatgärten, so vermeldet es die Stadtverwaltung Bad Dürrheims mittels einer Pressemitteilung. Hierbei werde eine bunte Mischung verschiedener, aufeinander abgestimmter Staudenarten gepflanzt. Ziel der Pflanzung sei ein abwechslungsreiches und langandauerndes Blühangebot. So erfreuen die Flächen das Auge und bieten gleichzeitig Lebensraum und Nahrungsangebot für Kleintiere und Insekten.

Der Unterschied zum Wechselflor: Pflanzen blühen länger

Dies sei ein weiterer Schritt bei der Förderung der Artenvielfalt und Biodiversität. Staudenbeete und ortstypische Bepflanzung sind aktiver Klimaschutz.

Im Unterschied zum sogenannten Wechselflor, der mehrmals pro Jahr erneuert werden muss, blühen die Staudenpflanzungen von Frühjahr bis Herbst über viele Jahre hinweg immer wieder neu – das sei ein wichtiger Schritt zu mehr Naturnähe im städtischen Grün. Da auf eine heimische und insektenfreundliche Auswahl der Arten geachtet werde, locken die Staudenbeete Schmetterlinge, Wildbienen und viele andere Arten in die Stadt.

Gerade in Hitzephasen seien solche dauerhaften Pflanzungen laut Stadtverwaltung auch deutlich stressresistenter als Flächen mit Wechselflor. Wo zuvor jährlich Tausende Stiefmütterchen gepflanzt und nach kurzer Zeit schon wieder dem nächsten Blütenflor weichen mussten, werden die Flächen heute für mehrere Jahre angelegt, was eine Ersparnis an Saat- und Pflanzgut bedeute. Die neue Bepflanzung spare gleichzeitig auch Energie in den Gewächshäusern für die Aufzucht saisonaler Blumen. Die aufwendige Pflege der Beete und Wege der Gärtner werde reduziert und Plastikmüll werde vermieden, teilt die Stadtverwaltung mit. Auch der Verzicht auf eine ständige Bewässerung mache sich bezahlt.

Kieselsteine sorgen für optimalen Wachstum

In den vergangenen Wochen sei es immer wieder zu Nachfragen bei der Stadtverwaltung gekommen, warum man die Beete nun mit Kies aufgefüllt habe.

Die Erde sei mit einer dünnen Schicht aus Kieselsteinen abgedeckt, die die Pflanzen vor Trockenheit und Unkraut schützt. Unter dem Kies befinde sich ein Bodensubstrat, welches den Pflanzen optimale Wachstumsbedingungen zur Verfügung stellt. Von dem Kies werde man, sobald die Pflanzen gewachsen sind, bald nicht mehr viel sehen, wie dies schon an anderen Stellen in der Stadt, zu beobachten sei. Bereits in den vergangenen Jahren wurden auf einigen Flächen Staudenbeete angelegt.