Unter anderem müssen die Teilnehmer Codes entschlüsseln. Foto: Kirchengemeinde

Statt Konfirmandenunterricht online mal etwas anderes: Die Gesamtkirchengemeinde Mühlheim – Empfingen – Renfrizhausen machte ihr Gemeindehaus nach dem Vorbild der "Exit"-Spiele zum Rätselhaus. Jeder Interessierte durfte nach der Lösung suchen.

Empfingen - Es ist Mittwochnachmittag. Wäre es wie in den vergangenen Wochen, würden die Konfirmanden der Gesamtkirchengemeinde Mühlheim – Empfingen – Renfrizhausen daheim vor dem Monitor sitzen und am Online-Konfirmandenunterricht teilnehmen. An jenem Mittwoch ist das anders. "Wir machen jetzt seit Herbst jede Woche Konfirmandenunterricht online, da war der Wunsch, noch mal etwas ganz anderes auszuprobieren ganz groß", sagt Pfarrer Christoph Gruber aus dem Konfi-Team, zu dem auch Ilke Redel und Pfarrer Thorsten Volz aus Mühlheim gehören. Gruber ist voll des Lobs über die Konfirmandengruppe und begeistert darüber, wie gut die Jugendlichen beim Online-Konfirmandenunterricht mitmachen und wie hervorragend die Ergebnisse seien.

 

Vor dem Hintergrund, mal wieder rauszugehen, entwickelte sich die Idee für das Rätselhaus am Gemeindehaus, coronakonform und mit Abstand gut machbar. Damit die Jugendlichen das bei sich vor Ort lösen können, gab es zwei identische Ausgaben dieses Rätsels, eine in Renfrizhausen und eine in Empfingen am Gemeindehaus. "Viele spielen gerade die Exit-Games. Das ist sehr in", erklärt Gruber die Grundidee. Was von Spieleverlagen fürs Wohnzimmer konzipiert sei, könne man aber auch an ein Gemeindehaus übertragen. Verschiedene Aufgaben, die zu einer Lösung führen, vorausgesetzt, man hat alle Hinweise in den vielen Fenstern genau beachtet. Und Fenster gibt es am evangelischen Gemeindehaus in Empfingen genügend, so dass alle knapp 20 Hinweise gut verteilt Platz fanden. "Manche mussten das Gemeindehaus mehrfach umrunden", schmunzelt Gruber, aber das habe letztlich zum Ziel geführt. "Weil das Vorbereiten schon etwas Aufwand war, lag es nahe, das in Empfingen nun noch über das Wochenende für alle Interessierten anzubieten", beschreibt der Empfinger Pfarrer das Rätselhaus am Weiherplatz und freut sich über die Resonanz. Etwa 40 Leute haben aus Morsezeichen und Bildern Informationen auf Anrufbeantwortern und kombinierter Bibelstelle ein Lösungswort gefunden. Dieses wurde in ein vorgegebenes Gedicht eingebaut und zum Abschluss auf einen Anrufbeantworter gesprochen.

Lösungswort war Hoffnung

Dadurch habe man in etwa einen Überblick, wie viele Teilnehmer dabei waren. Und die, die sich zum Rätselhaus aufgemacht haben, dürften sich ordentlich den Kopf zerbrochen und mit dem Rätsel gerungen haben, angesichts von mehreren zunächst verwirrenden Hinweisen wie: "Dir fehlt eine Telefonnummer? Kopf hoch, dann wird das schon!" Wer das allerdings wörtlich befolgte, konnte beispielsweise ganz oben im Giebel, im höchsten Fenster, die hilfreiche Nummer mit sehr großen Zahlen finden. Aber auch auf winzig kleine Tipps musste man achten, oft erst auf den zweiten Blick als solche zu erkennen. Max, der zusammen mit Konfirmand Tim das Rätsel in Angriff nahm, bestätigte stolz: "Klar haben wir die Lösung gefunden. Gegen Ende hatten wir nur noch ein paar kleine Schwierigkeiten, die Buchstaben in die richtige Reihenfolge zu bringen." Konfirmand Marvin meinte, gefragt, ob es zu schwer war: "Es war okay und es hat Spaß gemacht." Teresa schließt sich dem an, denn auch wenn sie das Rätselhaus ein bisschen schwer fand, habe es auch ihr Spaß gemacht. Das Lösungswort war übrigens ein Wort, das beschreibt, was man in dieser Zeit besonders brauchen kann: "Hoffnung".

Am Montag wurde dann alles wieder abgehängt, denn es startet der Aufbau für die nächste Aktion am Evangelischen Gemeindehaus. Ab Freitag, 26. März, werden die Fenster für das ökumenische Projekt Schaufenster-Ostergarten gebraucht, das mit mehr als 30 biblischen Erzählfiguren Einblicke in die Passions- und Ostergeschichte bietet.