Die Kriminalitäts- und Unfallstatistik für 2024 war Thema im Gemeinderat.
Polizeioberrätin Jasmin Palmer, seit vier Monaten Leiterin des Polizeireviers Calw, stellte zunächst sich selbst vor. Die 35-jährige Mutter zweier Kinder kommt ursprünglich aus dem Kreis Ravensburg und hat den größten Teil ihres dienstlichen Lebens beim Polizeipräsidium Stuttgart verbracht. Zuletzt hatte sie einen Bereich beim Institut für Fortbildung der Polizei in Böblingen geleitet.
Aufklärungsquote zurückgegangen
Mit Blick auf die deutlich geringeren Fallzahlen im Vergleich zu 2023, stellte die Polizeibeamtin vorneweg fest: „Hier ist die Welt schon noch in Ordnung, die Menschen können sich sicher fühlen.“
Allerdings registriere die Statistik nur diejenigen Delikte, die auch angezeigt würden, schränkte Palmer ein. Im Jahr 2024 wurden in Höfen insgesamt 49 Straftaten angezeigt, nach 56 im Jahr 2023. Die Aufklärungsquote sei allerdings auch zurückgegangen, von 79 auf 53 Prozent. Das liege besonders im Bereich Betrug – für diese Delikte könnten oft keine Täter ermittelt werden und die Strafverfahren liefen dann gegen Unbekannt.
Es gab kein einziges Körperverletzungsdelikt in Höfen, ebenso wenig einen Fall von häuslicher Gewalt. 14 Diebstähle wurden angezeigt. Wohnungseinbrüche gab es nicht. 18 Fälle von Vermögens- und Fälschungsdelikten, besonders auch Cybercrime, kamen zur Anzeige. Dieser Bereich nimmt nach Aussage von Palmer überall Fahrt auf.
Bei Rauschgiftdelikten gab es einen einzigen Fall, da sei in anderen Gemeinden mehr los, meinte Palmer. Elf Mal wurden Sachbeschädigungen angezeigt.
Aggressionsdelikte im öffentlichen Raum gab es keine, im restlichen Landkreis gab’s hingegen einen Anstieg dieser Fälle, so Palmer.
Von insgesamt 23 ermittelten Tatverdächtigen waren 13 Deutsche und zehn Nicht-Deutsche. Zwei waren Asylbewerber, acht Tatverdächtige sonstige Ausländer.
Auch die Unfallstatistik sieht gut aus. Die Zahl der Unfälle ist von 24 auf 15 im Jahr 2024 zurückgegangen und die Anzahl verunglückter Personen von elf auf fünf. Das entspreche einem Rückgang von 38 Prozent, rechnete Palmer vor.
Anschaffung eines Diesel-Generators
Weiteres Thema der Sitzung war die Anschaffung eines Notstromaggregats zur Absicherung der kritischen kommunalen Infrastruktur im Falle eines längeren Stromausfalls. Der Generator soll in der Enzauenhalle stationiert werden, kann bei Bedarf aber auch an andere Einsatzorte, etwa die Grundschule, transportiert werden.
Die Gemeinde kann ein Aggregat aus einem Katastrophenschutz-Lagerbestand erwerben, der aufgelöst wird. Der Gemeinderat beschloss die Anschaffung des Diesel-Generators GFS 50 mit 62,5 Kilowatt Leistung zum Preis von 11 955 Euro. Feuerwehrkommandant Thomas Braune ergänzte, dass noch schätzungsweise 200 Euro jährliche Wartungskosten hinzu kämen. Wie Bürgermeister Heiko Stieringer bekannt gab, soll die Bürgerinformationsveranstaltung zum Lärmaktionsplan nun am 3. November im Nachtwächtersaal der Enzauenhalle stattfinden. Dabei werde der Gemeinderat auch über den Lärmaktionsplan abstimmen.