Die Verkehrsüberwachungen zeigen Wirkung – dennoch kommt es auch im Kinzigtal zu schweren Unfällen. Foto: Carsten Rehder/dpa/Carsten Rehder

Im Zuständigkeitsbereich des Polizeireviers Haslach ist die Zahl der Verkehrsunfälle leicht gestiegen. Gleichzeitig ging die Zahl der verletzten Personen im Jahr 2024 deutlich zurück. Britta Gabel stellte die Zahlen und Statistiken vor.

Im Gebiet des Polizeireviers Haslach ist die Zahl der Verkehrsunfälle im Jahr 2024 leicht angestiegen – mit 1007 registrierten Fällen waren es 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit liegt das Revier im gleichen Trend wie das Polizeipräsidium Offenburg, das eine Steigerung von 4,6 Prozent verzeichnete.

 

Britta Gabel, stellvertretende Leiterin des Reviers, stellte die aktuelle Statistik vor und betonte: „In vielen Gemeinden blieb die Zahl der Unfälle konstant oder ging zurück. Nur in Nordrach und Zell gibt es einen Anstieg.“

Obwohl die Anzahl der Unfälle gestiegen ist, ging die Zahl der verletzten Personen deutlich zurück. Von 210 verunglückten Personen im Vorjahr ist die Zahl auf 197 gesunken – ein Rückgang von mehr als sechs Prozent. Lediglich bei jedem sechsten Unfall wurde eine Person verletzt. Die große Mehrheit der Unfälle haben reine Sachschäden verursacht.

Zwei Menschen starben 2024 bei einem Unfall in Steinach

Dennoch gab es auch tragische Fälle: Zwei Menschen verloren im Jahr 2024 ihr Leben – beide bei demselben Unfall in Steinach. „Ein Fahrer kam durch Ablenkung in den Gegenverkehr und kollidierte frontal mit dem entgegenkommenden Fahrzeug in dem die beiden Senioren saßen“, berichtete Britta Gabel. Es war der einzige tödliche Unfall im Zuständigkeitsbereich des Reviers Haslach im vergangenen Jahr.

In der Altersverteilung der unfallbeteiligten Personen zeige sich eine leichte Verschiebung, so Gabel, sie liege aber vollkommen im normalen Bereich. So waren 129 Senioren in Unfälle verwickelt, das sind 40 mehr als im Vorjahr. Auch bei jungen Fahrern ist die Zahl (von 121 auf 129) gestiegen, bei Kindern gab es einen leichten Anstieg von neun auf 14 Unfallbeteiligte.

Während die Zahl der Fahrradunfälle leicht gesunken ist, hat die Zahl der Pedelec-Unfälle weiter zugenommen – insgesamt ergibt sich ein Anstieg um fünf Prozent auf 86 Fälle.

Auffällig ist laut Gabel, dass besonders Menschen über 55 Jahren häufiger in solche Unfälle verwickelt sind. Allerdings betreffe das Thema keineswegs ausschließlich diese Altersgruppe.

Einen deutlichen Rückgang gab es bei Motorradunfällen: von 39 im Jahr 2023 auf 28 in 2024 – ein Minus von 28 Prozent. Dennoch bleibt das Thema sensibel.

Im Zuständigkeitsbereich wurden vier Unfallschwerpunkte identifiziert, an denen es vor allem an Wochenenden und bei gutem Wetter zu Unfällen kommt, informierte Britta Gabel.

In Gutach wurde an einem dieser Punkte ein Überholverbot eingerichtet. Bürgermeister Siegfried Eckert zeigt sich zufrieden: „Die Maßnahme zeigt bereits Wirkung.“

Ein Überholverbot bei Gutach hat schon Wirkung gezeigt

Auch das Thema Drogen und Alkohol im Straßenverkehr bleibt präsent – allerdings mit recht stabilen Zahlen: 19 Unfälle unter Einfluss von Alkohol oder Drogen wurden 2024 registriert, ein Fall weniger als im Vorjahr. Beim Cannabiskonsum sei derzeit keine Zunahme zu erkennen, betonte Gabel – fügte aber hinzu, dass die weitere Entwicklung abzuwarten bleibe.

Mehr Unfälle beim gewerblichen Güterverkehr durch Fahrfehler

Ein Plus verzeichnete die Statistik beim gewerblichen Güterverkehr: 68 Unfälle – das sind 16 mehr als 2023. Die Ursachen entsprächen nicht dem typischen Bild von Übermüdung oder zu langen Lenkzeiten. „Wir sehen hier andere Gründe. Oft sind es einfach Fahrfehler“, erklärte Gabel. Details nannte sie nicht.

Zur Unfallvermeidung setze das Revier Haslach auf eine „konzeptionelle und unfallorientierte Verkehrsüberwachung“, berichtete Britta Gabel und ergänzte: „Schon eine Kontrolle wirkt oft nachhaltig. Wer einmal erwischt wurde, fährt danach meist vorsichtiger – allein schon weil es sonst teuer werden kann.“

Maßnahmen

Ein besonderes Augenmerk gilt der Ablenkung durch Handys, dem Verzicht auf Helm oder Gurt sowie dem Thema Geschwindigkeit. Diese Faktoren tragen zur Unfallgefahr bei.