Naturschutz: Die Kröten beginnen wieder zu wandern

S tarzach-Wachendorf. Die Straße Wachendorf-Bietenhausen ist derzeit abends, wenn es dunkel wird, beidseitig ab zirka 20 Uhr wegen Krötenwanderungen gesperrt. Annerose Hartmann vom Nabu Haigerloch und ihre Unterstützerinnen schließen die Schranken, und morgens gegen 8 Uhr werden sie vom Starzacher Bauhof in der Regel wieder geöffnet.

In Richtung Höfendorf wurden auf einer Länge von 600 Metern Auffangzäune errichtet. Hier werden die Kröten in Fangeimern gesammelt und zum Laichplatz gebracht. Bisher waren es 739 Stück. Überfahrene Tiere wurden bereits 131 gezählt.

Jedes Frühjahr erwachen Frösche und Kröten aus ihrer Winterstarre. Das passiert, wenn es wärmer wird und nachts die Temperaturen nicht mehr unter fünf Grad sinken. Die Tiere machen sich dann auf den Weg zu genau dem Gewässer in dem sie selbst aufgewachsen sind. Hier wollen sie ihre Eier ablegen.

Doch häufig schaffen es die kleinen Amphibien nicht bis dorthin. Sie müssen oft Straßen überqueren und werden von Fahrzeugen zerquetscht. Oftmals genügt schon ein schnelles Vorbeifahren, wenn dann die Lunge der Kröte wegen des starken Luftdrucks platzt.

Hartmann vom Nabu Haigerloch und Bindeglied zum Landratsamt Tübingen in Sachen Tierschutz klagt: Immer wieder komme es vor, dass Autofahrer die Schranken selbst aufmachen und durchfahren – und so die Tiere gefährden.