Die Neckarbrücke bei Sulzau muss wieder auf den neuesten Stand gebracht werden und wird nun saniert. Foto: Bieger

Sanierung ist erforderlich. Kosten für Bauarbeiten drei Mal so hoch als noch vor zwei Jahren angedacht.

Starzach-Sulzau - Die 1977 erbaute Neckarbrücke in Sulzau muss jetzt gründlich saniert werden. Mit den Bauarbeiten kann umgehend begonnen werden.

Der Gemeinderat hat die Sanierungsarbeiten zum Angebotspreis von 259 720 Euro an die Firma BSN aus Reutlingen vergeben. Insgesamt hatten sieben Firmen die Angebotsunterlagen angefordert, drei davon gaben ein Angebot ab.

Schon im Jahr 2014 wurde die Brücke von der Dekra untersucht. Die Verwaltung hat dafür im Haushalt 2015 ganze 80 000 Euro eingestellt. Allerdings hat sich bald herausgestellt, dass der erarbeitete Sanierungsvorschlag fehlerhaft war. Der erhaltene Zuschuss vom Ausgleichsstock von 50 000 Euro wurde daher wieder zurückgegeben und auch das Honorar für die fehlerhafte Kalkulation der Dekra zurück verlangt.

Zwar besteht bei der Brücke keine akute Gefahr bei der Verkehrssicherheit, so ein Gutachten, jedoch ist sie nur noch mit der Note 2,8 (ausreichend) eingestuft worden.

Für eine umfassende Sanierung inklusive Honorarkosten für die Ingenieurleistungen kalkulierte das Ingenieurbüro Germey aus Tübingen jetzt das Vierfache: rund 260 000 Euro. 300 000 Euro sind im Vermögenshaushalt der Gemeinde im Haushaltsplan 2016 eingestellt und ein Zuschuss von 200 000 Euro ist eingeplant. Mit den Sanierungsmaßnahmen kann umgehend, voraussichtlich am 8. Juli, begonnen werden, da bereits eine vorzeitige Baufreigabe vom Regierungspräsidium Tübingen vorliegt. Mit einer zeitweisen halbseitigen Sperrung der Fahrbahn ist während der Bauphase zu rechnen.

Wenn es gut läuft, wird man in diesem Jahr damit fertig

Unter anderem sind die Fugendichten der Fahrbahn eine Schwachstelle, und "die Golferschuhe brechen den Belag auf dem Gehweg auf". Zudem ist ein neues, 1,30 Meter hohes Brückengeländer erforderlich. Auch die Spannbetonkonstruktion ist brüchig. Wenn es gut läuft, wird man in diesem Jahr damit fertig.

Im Zusammenhang mit dem Neubau der Brücke 1977 mussten auch das Lehrerhaus und das Gasthaus "Löwen" der Straße weichen. Die reinen Brückenbaukosten betrugen rund 700 000 Mark. Das Ortsbild hatte sich damals grundlegend positiv verändert.

Die Anbindung an die L 370 bereitete weitere Probleme. Die alte Stahlbrücke war baufällig und für den Schwerverkehr gesperrt. Öltankfahrzeuge mussten über das Eulental fahren oder konnten nur kleine Mengen transportieren.