Die Kandidaten der Liste Zukunft Starzach: Berhold Leins (von links), Kornelia Lohmiller, Hans-Peter Ruckgaber, Thomas Hertkorn, Hans-Joachim Baur, Michael Heinzmann, Rolf Pfeffer, Rita Buckenmaier, Hubert Lohmiller, Michael Rilling, Manfred Dunst, Burkhard Freiherr von Ow-Wachendorf, Alfredo Vela Orellana und Alois Noll Foto: Zukunft Starzach Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunalwahl: "Zukunft Starzach" möchte unter anderem mehr Bürgerbeteiligung und bessere Infrastruktur

Die Liste Zukunft Starzach (ZS) will eine starke Kraft im Gemeinderat sein. Ihre Themen-Schwerpunkte sehen sie unter anderem in der Infrastruktur, Senioren und Jugend sowie dem ehrenamtlichen Engagement der Bürger.

Starzach. Stärken wollen die Kandidaten der ZS die Bürgerbeteiligung in der Gemeinde, dabei soll auch der Informationsfluss zwischen Gemeinderat und Bürgern verbessert werden. "Wir müssen Meinungen abfragen und Prozesse sowie Entscheidungen verständlich erklären", sagt Rolf Pfeffer aus Bierlingen und weist darauf hin, dass zum Beispiel Bürgerversammlungen dafür in Frage kämen. Manfred Dunst aus Felldorf, der auch für den Tübinger Kreistag kandidiert, fügt hinzu, dass man etwa auch eine flexible Stunde im Monat einrichten könnte, in der Bürger auf dem Rathaus ins Gespräch mit Gemeinderäten kommen können.

"Das ehrenamtliche Engagement ist riesig in Starzach", unterstreichen die ZS-Kandidaten. In der Bevölkerung sei ihrer Meinung nach ein großer Willen vorhanden, auch selbst Hand anzulegen. "Wir sind überzeugt, dass die Starzacher Einwohner bei vielem helfen würden, wenn sie merken, dass sie gehört werden", erklärt die ZS. Das ehrenamtliche Engagement werde auch an den Aktivitäten in den Vereinen ersichtlich. Dass die Vereine, wozu die ZS auch die Feuerwehr zählt, wie sie betont, unterstützt werden müssen, sind sich die Kandidaten einig. "Vor allem im Jugendbereich muss die Gemeinde die Unterstützung ausbauen und gezielt fördern." Gemeindeeigene Einrichtungen sollen Vereinen zur Nutzung günstig oder gar kostenlos überlassen werden, denn Vereine unterstützen auch die Gemeinde. "Wir haben Bürgerhäuser und Gemeindehallen, wenn dort die Mieten zu teuer sind, dann bleiben sie leer", meint Kandidat Dunst.

Zum Dauer-Thema Baugebiete und Leerstände meinen die Kandidaten der ZS: "Ein Bauboom ist derzeit deutlich zu erkennen. Es gibt Leute die hier investieren wollen." Die ZS will Bauplätze schaffen, so dass "die, die hier wohnen auch hier bleiben können", sagt Kandidat Pfeffer. Dafür müsse man auch die Bauplatzvergabekriterien und -richtlinien anpassen, so dass es nach der Erschließung neuer Bauplätze nicht gleich zum Ausverkauf komme. Auch die Ankaufsrichtlinien seien überarbeitungsbedürftig. Wer ein Grundstück einwerfe, solle dann auch die Chance erhalten, zum Zuge zu kommen. Man wolle sich aber nicht abschotten, ein maßvoller Zuzug sei gewünscht. Bei der Ausweisung von Baugebieten, müsse man vorausschauend handeln: "Wir können nicht uneingeschränkt Gebiete ausweisen. Wir müssen auch im Blick haben, wie die Gemeinde in zehn Jahren aussehen wird", erläutert Dunst. Nach einer Erschließung von Bauplätzen solle es nicht sofort zum Ausverkauf kommen.

Um bei den Leerständen in der Gemeinde etwas zu bewegen, reiche es nicht, dass die Gemeinde auf der Internetseite Anzeigen inseriert, hier müssten die Leute sich einbringen. "Aber in den vergangenen Jahren hat sich bei dem Thema auch viel getan. Mit den Leerständen könnte man den Bedarf sicher ein wenig abfedern", meint Dunst.

Da die ältere Generation immer größer wird, gelte es eine entsprechende Infrastruktur zu schaffen. Deshalb gebe es Überlegungen wie die, einen Bürgerbus einzurichten. Generell sei der ÖPNV ein wichtiger Standortfaktor, der mit Experten und Bürgern besprochen werden soll. Auch einen medizinischen runden Tisch schlagen die Kandidaten der ZS vor, bei dem dann auch die kassenärztliche Vereinigung ins Boot geholt werde: "Hier gibt es nur einen Arzt für 4000 Einwohner." Deshalb müsse man mit den Beteiligten zusammen arbeiten und deren Erfahrungen nutzen, um zu sehen, was in Starzach überhaupt machbar ist, "denn die wissen es am besten".

Neben ärztlicher Versorgung und Infrastruktur für Senioren, hat die ZS auch die jüngeren Generationen im Blick: So müsse ein ordentliches Angebot für berufstätige Eltern gewährleistet sein, das aus Kindergarten- und Krippenplätzen bestehe. Nötig sei es auch, dass die Grundschule in Starzach hinsichtlich Inklusion und Ganztagsbetreuung fit gemacht werde. "Der Schulbereich steht an erster Stelle, aber die Frage ist was sich die Gemeinde leisten kann", sagen die Kandidaten.

Stichwort Finanzen: Die ZS will nachhaltig wirtschaften: "Es sind viele Wünsche vorhanden, und es gibt einige Pflichtaufgaben – wir müssen priorisieren." Dabei müsse man den Bürgern sagen, was die Gemeinde sich leisten kann und eben auch was nicht. Alle fünf Teilorte seien zu berücksichtigen, man müsse sich deshalb auch von dem einen oder anderen Wunsch verabschieden, denn die Gemeinde solle auch in fünf Jahren noch finanziell leistungsfähig sein.

Mit dem Jugendgemeinderat, den die Liste bereits bei ihrer Vorstellung angesprochen hatte, sollen junge Menschen an die Kommunalpolitik herangeführt werden, denn es sei derzeit schwierig, Jugendliche dafür zu begeistern.

Das übergeordnete Ziel der ZS formulieren Dunst und Pfeffer klar: "Wir wollen eine starke Gruppe im Gemeinderat sein. Unser Team will gemeinsam an der Gemeinde arbeiten. Wir wollen Starzach gut für die Zukunft aufstellen – wie der Name ›Zukunft Starzach‹ schon sagt."