Zu Fuß oder zu Pferd –­ die Narren haben Spaß. Foto: Schwarzwälder Bote

Brauchtum: Klein aber fein zeigt sich der Fasnetsumzug / Jugendraum hat sogar eine riesige Geburtstagstorte dabei

Klein aber fein war der Wachendorfer Fasnetsumzug am gestrigen Rosenmontag. Ältere und auch junge Narren hatten dabei ihren Spaß.

Starzach-Wachendorf. Bei Kaiserwetter machte das Fasnetstreiben gleich doppelt so viel Spaß. Riedholzhexen, Allgaier und Schmalzbettler hatten in Wachendorf ein grandioses Heimspiel. Einige hundert Zuschauer säumten den Umzugsweg, der an der Halle endete.

Die Zuschauer hatten sich fürs Fasnetsevent schick gemacht und viele hatten sich auch närrisch verkleidet. So gab es einige Schäfchen, eine Handvoll Fliegenpilze und etliche Prinzessinnen und Zauberer, die am Umzugsweg den närrischen Lindwurm beobachteten. Angeführt wurde der Fasnetsumzug von der Wandergruppe Wachendorf, die in Kniebundhosen und mit Wanderhut ein sportliches Bild abgaben.

Der Jugendraum kam mit einem Kasten Bier im Schlepptau und hatte eine Geburtstagstorte für die Narrenzunft Wachendorf dabei, die heuer ihr 25-jähriges Bestehen feiert. Der Kindergarten und die Kindergartenkinder samt Eltern hatten sich als Rittervolk verkleidet. Die kleinen Ritter hatten teils Holzschwerter, teils Schwerter aus Pappe. Und die kleinen Fasnetsnarren verteilten ganz großzügig Bonbons, Schleck und Lutscher. Die großen Ritter waren in rote Umhänge gewandet. Den Abschluss des kleinen Fasnetsumzuges machte die Narrenzunft Wachendorf. 1995 gegründet, gehören zur Wachendorfer Narrenzunft heute die Riedholzhexen, die mittlerweile 40 Mitglieder zählen. Einige der Hexen waren kinderfreundlich und kramten aus den Tiefen ihrer Schürzentaschen für die Allerkleinsten des Narrensamens Bonbons oder Schleck hervor. Auch die Allgaier zählen zur Wachendorfer Narrenzunft. Der Allgaier stellt einen Waldgeist dar, der in vergangener Zeit sein Unwesen auf Gut Neuhaus trieb. Sein Aussehen ist geheimnisvoll und er ist mit Fellen bekleidet. Seine Eisenketten lassen noch heute die Menschen vor Furcht erstarren und mit seinem großen Stock kann er sich mit großem Geschick zur Wehr setzen. Doch in seinem tiefsten Inneren ist er freundlich und in der Not sogar hilfsbereit. Die Schmalzbettler, ebenfalls Figuren der Narrenzunft, sind liebe Narren. Der Schmalzbettler ist eine Fasnetsfigur, deren Tradition bis heute noch von den Jugendlichen in Wachendorf ausgeübt wird.

Jedes Jahr, in den Tagen vor dem Rosenmontag zieht der Jahrgang, der die Schule verlässt, durch das Dorf, um Eier, Schmalz und andere Zutaten, die zum Kuchenbacken benötigt werden zu betteln. Aus diesen Zutaten werden dann Fasnetsküchle und anderes Gebäck gebacken. Dieses wird am Rosenmontag von Haustür zu Haustür von den Jugendlichen im traditionellen Häs verkauft. Dieses Häs besteht aus einem weißen Hemd und weißer Hose, einer roten Samtweste sowie einer roten Baskenmütze.

Der Fasnetswagen der Narrenzunft machte gestern den Kehraus beim Umzug. Verkauft wurden im Wagen Currywürste und Getränke. Das ganze Fasnetstreiben endete an der Wachendorfer Halle, wo es noch ein buntes Stelldichein der Narren gab.