Bürger können sich gegen mögliches Dauerprovisorium als Lückenschluss auf dem Neckartalradweg wehren

Von Martin Dold Starzach-Börstingen. Ein Schutzstreifen für Radfahrer auf der Straße zwischen Börstingen und Sulzau als Lückenschluss des Neckartalradwegs? Das soll alles sein? Nein, sagen sich Gemeinderäte angesichts der Planungen des Landes.Alois Noll und Bernhard Lohmiller und einige Mitstreiter laufen Sturm gegen dieses Vorhaben. "Die Sicherheit der Radfahrer wäre so stark gefährdet", empört sich Noll. "Die Straße wäre dann viel zu eng für Rad- und Autofahrer", ergänzt Lohmiller.

 

Die Bürger haben nun ebenfalls die Möglichkeit, sich ihrem Ärger Luft zu verschaffen, indem sie sich auf einer Unterschriftenliste gegen dieses Vorhaben einsetzen. Die Listen liegen in der Poststelle Börstingen, in der Kreissparkasse Bierlingen, in der Raiffeisenbank Oberes Gäu in Bierlingen und Wachendorf sowie im Rathaus in Bierlingen aus. 100 Personen haben sich bereits eingetragen, Alois Noll hofft, dass es bis etwa Mitte April 400 bis 500 werden. Diese Unterschriften sollen dann von Bürgermeister Thomas Noé – der die Unterschriftenaktion befürwortet – an Landesverkehrsminister Winfried Hermann übergeben werden. Die Gemeinde selbst kann in die Planung nicht eingreifen, da dies Sache des Landes ist.

"Gerade von einer grün-roten Landesregierung hätten wir uns mehr Verbesserungen für den Neckartalradweg gewünscht", beklagen Noll und Lohmiller. "Es muss doch möglich sein, nach Jahrzehnten der Planung eine praktikable Lösung zu finden", betont Lohmiller.

Der Lückenschluss auf dem Radweg zwischen Börstingen und Sulzau wird schon seit langem geplant. Doch der jüngste Vorstoß des Landes, einfach einen Schutzstreifen für Radfahrer auf der vorhandenen Fahrbahn anzubringen, berge große Probleme. Den Radweg, so Noll, nutzten viele Familien mit Kindern. Eine lediglich visuelle Abgrenzung zwischen Fahrbahn für Autos und Radfahrer reiche auf dieser kurvenreichen Strecke nicht aus. "So verprellt man die Leute für eine Nutzung des Neckartalradweges", sind sich die beiden sicher. Nur wegen den Heimattagen eine solche Billiglösung zu favorisieren, sei kurzsichtig. Zudem wird befürchtet, dass ein solches Provisorium zu einer Dauerlösung wird.

Die beiden Gemeinderäte – und sicher nicht nur sie – wünschen sich eine Alternative für den Radweg, der nicht auf der Straße verläuft – auch wenn das dann mehr kosten sollte. Das sei eine technische Herausforderung, sind sich Lohmiller und Noll bewusst, allerdings müsse diese bewältigt werden.