In Starzach ist ein Ärztehaus geplant. Symbol-Foto: © Maxsim – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Ares Klöble plant ein "Medizinisches Versorgungszentrum" (MVZ) an der Grundschule

Es wird jetzt konkret mit dem Ärztehaus in Starzach: Gründer Ares Klöble hat jetzt einen Standort von der Gemeinde angeboten bekommen – direkt vor der Grundschule in Bierlingen. Wohnungen sollen erst mal nicht gebaut werden.

Starzach. Es ist die große Hoffnung: Das geplante Ärztehaus. Jetzt gibt es ein Neues – und es sieht so aus, als ob der große Traum Wirklichkeit werden kann.

Das Rathaus bietet dem Mediziner Klöble jetzt die Gebäude an der Hauptstraße 47 bis 49 an. Bürgermeister Thomas Noé: "Das könnte man abreißen. Wir sind der Ansicht, dass dieser Abriss auch förderfähig ist." Ares Klöble, der das Ärztehaus bauen will, sagt: "Der Platz, der jetzt im Gespräch ist, hat bis zu 90 Prozent Felskern im Untergrund. Es ist nicht unproblematisch, dort zu bauen. Ich habe unter diesen Umständen nachgedacht, was für alle das Günstigste ist. Für Patienten, die Gemeinde und mich. Deshalb verzichte ich zunächst auf eine weitere Wohnbebauung. Wir würden das Ärztehaus so bauen, dass wir uns nicht über beide Ohren verschulden. Mir ist es wichtig, an eine Schuldengrenze zu gehen, die verträglich und abbildbar ist und die mit meiner bisherigen Praxis auch abbildbar ist. Dabei geht es mir auch darum, die Arbeitsplätze der 12 bis 15 Mitarbeiter, die beschäftigt werden, langfristig zu sichern."

Große Unterstützung

Fakt ist, so Klöble: Die Unterstützung der Gemeinderäte und des Rathauses ist enorm. Der Mediziner: "Viele haben mir Möglichkeiten angeboten und Flächen, die man bebauen kann. Es gab gute Ideen, die leider an baurechtlichen Dingen gescheitert sind. Einige haben sich sogar bei der kassenärztlichen Vereinigung gemeldet. Dann hieß es dort: Ihr seid kein förderfähiges Gebiet. Trotzdem wurde sich weiter eingesetzt. Wir haben uns bemüht, die KV zu überzeugen, dass das Ärztehaus förderfähig ist. Doch es gibt Situationen, da beißt man auf Granit."

Deshalb will Klöble beim geplanten Ärztehaus jetzt erst einmal vorsichtig fahren: "Ich habe mich entschieden, mich auf das Minimum eines Ärztehauses zu konzentrieren. Wenn die Gemeinde den Grund bringt, ist beiden Seiten doch sehr deutlich geholfen." Er betont, dass man an das jetzt geplante Gebäude jederzeit Praxen andocken kann: "Das hat den Vorteil, wenn jemand dazukommt oder mitbauen will, dass wir die Fläche haben." Derzeit gebe es – trotz intensiver Gespräche mit dem örtlichen Zahnarzt, einem Arbeitsmediziner oder der Apotheke – noch niemand, der mit einer eigenen neuen Praxis einsteigen will. Klöble: "Wenn es konkret wurde, kam die Antwort: ›Ich komme auf Sie zu.‹" Er betont aber, dass er das nachvollziehen kann. Und dass am jetzt geplanten Standort des Ärztehauses auch die Apotheke nicht weit ist.

Investor aus Rottenburg

Dazu gibt es noch einen Investor aus Rottenburg, der sich vorstellen kann, mit einzusteigen oder auf dem Grundstück mehr zu machen. Klöble: "Er hat dieselben Ideen wie ich. Wir liegen nicht weit auseinander und werden wohl eine Einigung hinbekommen, wenn er baut und an uns verkauft."

Und Klöble geht noch weiter: Die erste Medizinerin für das künftige Ärztehaus ist schon eingestellt und hat "viel Freude mit den Patienten". Damit könne die Praxis inzwischen die Corona-Schnelltests in den Kindergärten organisieren. Die nächste Unterschrift eines Mediziners erwartet Klöble n den nächsten zwei Wochen.

Inzwischen hat der Ärztehaus-Gründer sich entschlossen, das neue Zentrum als "Medizinisches Versorgungszentrum" (MVZ) aufzustellen. Klöble: "Das hat den Vorteil für Starzach, dass die Arztsitze zu 90 Prozent hierbleiben. Ich würde es gerne so halten, dass die Gemeinde, die jetzt ihren Anteil bringt, auch diese Anteile am MVZ hält. Falls es keinen Nachfolger für mich geben sollte. Ich wäre der Besitzer – damit es keine Komplikationen mit anderen Nutzern gibt."

Der Gemeinderat stimmt einstimmig zu, weiter mit dem Ärztehaus-Gründer zu verhandeln. Im Juni soll es wieder Neuigkeiten geben, so die Beschlussvorlage.