Mit weihnachtlichen Weisen erfreuten sieben Akteure der Felldorfer Narrenkapelle "Blechquäler" die Bevölkerung. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Musikanten erstmals außerhalb der Fasnet aktiv

Starzach-Felldorf (kra). Eine Narrenzunft ohne Musikkapelle steht beim Umzug auf fast verlorenem Posten. Musik gehört einfach mit dazu, denn nur dann erzielt der Narr mit Schritt und Geschell die gewünschte Wirkung. Früher waren es größtenteils die örtlichen Musikvereine, welche die Narren unterstützten. War ein solcher nicht im Ort, dann war guter Rat teuer. Das war bei etlichen Narrenzünften in der Region der Fall, so auch bei der Narrenzunft Felldorf.

Dort machte der damalige Zunftmeister Karl-Heinz Schach 1984 aus der Not eine Tugend und rief eine "Lumpenkapelle" ins Leben, die sich "Notenquäler" nannte und die dann 1985 ihren ersten musikalischen Auftritt hatte. Der Name "Blechquäler" kam nicht ganz von ungefähr, denn die meisten Akteure konnten zwar ein Instrument spielen, aber Noten waren für sie ein Fremdwort.

Das ist im Übrigen in Felldorf bis heute so geblieben. Der musikalische Leiter der "Blechquäler" heißt seit einigen Jahren Udo Lohmiller und ist Aktiver beim Musikverein Wiesenstetten. Er schreibt die Noten auf die Griffe an den Instrumenten seiner Zöglinge um und mit diesem Relikt wird dann gearbeitet. Mittlerweile haben die "Blechquäler" um die 20 Akteure in ihren Reihen und in diesem Jahr zeichnen sie neben den Auftritten in Felldorf, Wachendorf und Hochdorf auch für den musikalischen Part beim großen Narrenempfang im Regierungspräsidium in Tübingen zuständig.

Zum ersten Male waren die Musikusse aber auch außerhalb der Fasnet aktiv. So entstand unlängst eine Spontanaktion zwei Stunden vor der kirchlichen Krippenfeier. Da erfreuten sieben Akteure der "Blechquäler" die Bevölkerung mit einer Premiere in Form von weihnachtlichen Weisen in der Ortsmitte.