Die Spenderin des Orff-Autogramms mit Sven Gnass Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Horber Musiktage auf Schloss Weitenburg / Gnass bekommt Autogramm von Carl Orff

Schöner kann man es sich nicht erträumen: der ehrwürdige, wunderschöne, atmosphärische  Ahnensaal im Schloss Weitenburg bildete den Rahmen für ein seltenes, hochrangiges Konzert. Dabei übernahm der Horber Musikdirektor Sven Gnass wiederum routiniert und ideenreich die künstlerische Leitung für die 23. Horber Musiktage.

Starzach-Börstingen. Zum Programm erklärte Gnass am Anfang des Konzerts: "Wir spielen Meisterwerke der Oper und Kammermusik von Wolfgang Amadeus Mozart."

Auf der Liste standen unter anderem Werke wie "die kleine Nachtmusik". Gnass gab noch ein paar Kurzinformationen über Mozart und sein Leben, über sein musikalisches Wirken, setzte er voraus, dürfte jeder Besucher genügend wissen. Mit "Divertimento" (Vergnügen) wurde das Konzert eröffnet. Es folgte das Duett "Come tipiace Empore" und die "Arie Torna die Tilo a late" (Uraufführung am 6. September 1791 Prag aus Anlass der Krönung Kaiser Leopolds II zum König von Böhmen statt).  

Vokalensemble glänzt mit Höchstleistungen

Eigentlich ist die Pause bei einem Konzert locker, entspannt, wenig interessant. Wenn da nicht Frau Laubis gewesen wäre, die ein originales Autogramm von Carl Orff an Sven Gnass übergeben hat. Zunächst großes Erstaunen: Woher stammt es? Frau Laubis berichtete lächelnd, sie kannte den Künstler und war ihm in Stuttgart bei Problemen behilflich, er hatte nicht viel Geld, das Autogramm mit Dank an die Helfer hat er von Herzen geschrieben. Ein Edelstein für die Horber-Musiktage.

Im Anschluss waren Stücke aus der "kleinen Nachtmusik" zu hören, bekannt und unbekannt. Die Mitglieder des SWR-Vokalensemble Stuttgart glänzten mit hohen Leistungen. Beispielsweise Sopranistin Dorothea Winkel. Die in Köln studierte sowie in Salzburg, wo sie am Mozarteum ihr Gesangsstudium mit Auszeichnung abschloss. Wiebke Wighardt, Mezzosopran, studierte nach dem Abitur Gesang bei Martha Sharp am Mozarteum in Salzburg und schloss das Studium 2010 mit dem Master ab. Sie ist seit 2012 Mitglied des SWR-Vokalensembles.

Hochkarätige Mitglieder des SWR-Symphonieorchesters Stuttgart waren: Gabriele Turk, spielt die erste Violine, Gesa Jenne-Dönneweg, zweite Violine, studierte an der Musikhochschule Stuttgart, Ingrid Philippi-Seyffer an der Viola, Wolfgang Düthorn am Violoncello, Ryutaro Hei am Kontrabass und Hans Schnieders, stellvertretender Leiter des Amtes für Kirchenmusik, unterstützte mit seinem Lieblingsinstrument, dem Cembalo (ein Tasteninstrument, das seine Blütezeit im 15. bis 18. Jahrhundert hatte) die Glanzpunkte des Abends. 

Es war ein genussvoller Abend, eine Kette hochwertiger musikalischer Stücke wurde aneinander gereiht. Das Ambiente und das Publikum lagen auf einer Linie.