Das 1756 erbaute Schloss wird seit Jahren als Therapiezentrum des Vereins für Jugendhilfe im Landkreis Böblingen benutzt und soll in östlicher Richtung durch einen Flachdachneubau erweitert werden. Foto: Bieger Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Börstinger Schloss bekommt Neubau mit 25 weiteren Betten / Künftig nur noch Einzelzimmer

Das Rehabilitationszentrum für Suchtkranke im Börstinger Schloss bekommt einen Neubau. Dies beschloss der Starzacher Gemeinderat einstimmig.

Starzach-Börstingen. 1756 entstand an Stelle einer Wasserburg das heutige Schloss, idyllisch gelegen inmitten im Starzacher Ortsteil Börstingen. Es befindet sich im Besitz der Weitenburger Familie von Rassler. Seit Jahren dient es als Therapiezentrum des Vereins für Jugendhilfe im Landkreis Böblingen. Das Haus ist auf junge Suchtkranke aller substanzbezogener Abhängigkeiten im Alter von 17 bis 28 Jahren konzipiert und stellt die Bedürfnisse der Jugendlichen und jungen Erwachsenen – derzeit circa 25 – in den Mittelpunkt.

Aufgrund der neuen Heimbauverordnung erhalten die Heimeinrichtungen die zwingende Auflage, dass künftig Einzelzimmer mit jeweils einer eigenen Nasszelle der Standard für Heimbewohner sein muss. Das ist derzeit im in den bestehenden Räumlichkeiten im Schlossgebäude nicht der Fall.

Gemeindliches Einvernehmen für Planung erteilt

Der Verein plant nun eine Lösung des Problems und gleichzeitig eine Vergrößerung des Betriebs durch einen Neubau um weitere 25 auf 54 Betten. Der Grundstückseigentümer stellt das bisher teilweise bebaute für den Erweiterungsbau zur Verfügung.

Beabsichtigt ist jetzt der Neubau eines dreistöckigen, schlanken, zurückhaltenden Langbaues direkt östlich neben der Schlossscheune mit Flachdach. Dies unter anderem aus Denkmalschutzgründen und aus Gründen der Rücksichtnahme auf die Nachbarbebauung.

Bürgermeister Thomas Noé wirbt für das Vorhaben der Rehaeinrichtung, "da die Einrichtung einen sehr guten Ruf hat und es bislang zu keinen nennenswerten Störungen bei den Einwohnern gab". Bei Beschwerden über einzelne Klienten wurden schnell geeignete Maßnahmen durch den Betreiber vorgenommen.

Auf Grund der besonderen Bedeutung der Einrichtung wurde das Projekt im Gemeinderat und nicht im Bau- und Umweltausschuss behandelt.

Nach kurzer Aussprache erteilte der Gemeinderat einstimmig der Planung das gemeindliche Einvernehmen.