Die Orgel leistet seit mehr als 20 Jahren gute Dienste in der Börstinger Kirche. Foto: Bieger Foto: Schwarzwälder Bote

Musik: Orgel steht seit mehr als 20 Jahren in Börstinger Kirche

Starzach-Börstingen. Für die Börstinger Kirchengemeinde St. Ottilia war das Kirchenpatroziniumsfest im Dezember 1997 ein freudiger Tag: sie durfte während des Festgottesdienstes, den Pfarrer Wolfgang Gramer und Pfarrer Rudolf Hagmann in der frisch renovierten Kirche in Konzelebration feierten, ihre nagelneue Orgel auf der Empore einweihen. Sie stammt von der Rottenburger Orgelfirma Hubert Rebmann.

Nur eine Reparatur war in zwei Jahrzehnten nötig

Seit über 20 Jahren erklingt nun die "Königin der Instrumente" in allen Festgottesdiensten und Sonntag für Sonntag "zum Lobe Gottes und zur Erbauung der Gläubigen" und war nur ein einziges Mal reparaturbedürftig, als Vandalen das Innenleben mit ihren 560 Orgelpfeifen zerstörten.

Die alte, 1938 unter Pfarrer Köberle von der Firma Gebrüder Späth in Ennetach erbaute, "zuletzt mehr schlecht als recht" funktionierende Orgel hatte 55 Jahre ihren Dienst getan. Zuletzt hatten die Organisten jahrelang ihre liebe Not.

Sie kostete damals 5620 Reichsmark, "die durch Spenden und Kirchenkollekten abbezahlt wurden." Namhafte Spenden, so die Chronik, kamen vom Patronatsherren Joseph von Rassler, der Witwe Buse aus Unkel am Rhein und der Hebamme Friderike Koch aus Börstingen.

"Die Orgel ist ein wichtiges Instrument, um die Seele erklingen zu lassen" hieß es bei der Einweihung der neuen Orgel. Der Orgelsachverständige der Diözese Rottenburg-Stuttgart und Rottenburger Domorganist Wolfram Rehfeldt hatte die Kirchengemeinde beraten und das Instrument geplant und disponiert. Es hat 13 klingende Register, 560 Pfeiffern, von denen die längste 2,5 Meter und die kleinste sieben Millimeter groß ist. Die Orgel kostete rund 170 000 Mark. Für Oskar Deyringer, Rektor a.D., stellvertretender Vorsitzender der Kirchengemeinde und selbst 45 Jahre Organist, sowie für die Kirchengemeinde "ging nach langem Warten ein großer Wunsch in Erfüllung."

Rund ein Dutzend Orgelpfeifen umgeknickt oder abgebrochen

Nur ein einziges Mal in den vergangenen 20 Jahren, im Winter 2012, hat die Orgel ihren Dienst verweigert: Chaoten wüteten in der Börstinger Kirche St. Ottilia und richteten beachtliche Schäden an. Die Mesmerin Rosemarie Heumesser bemerkte, dass die Osterkerze demoliert war, und nach und nach stellten sich dann weitere Unregelmäßigkeiten an der Krippe heraus. Allmählich wurde das ganze Ausmaß der der Verwüstungen erkannt.

Der größte Schaden entstand an der Orgel. Als der Organist Klaus Baur sie in Betreib nehmen wollte, funktionierte sie nicht mehr. Als man dann ins Orgelinnere schaute, stellte man fest, dass rund ein Dutzend Orgelpfeifen umgeknickt oder abgebrochen waren. Hier ging der Schaden in die Tausend Euro. An der Figur des Heiligen Josef auf der Empore waren Brandstellten an der Stirn vorhanden, die vermutlich von Zigaretten stammen.