Der neue Vorstand wird begrüßt, der alte mit Lob und Dank verabschiedet (von links): Marcus Steidle, Gustav Speiser, Adolf Maksimowitsch, Gisela Langenmaier sowie das Ehepaar Eugen und Elisabeth Müller. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Adolf Maksimowitsch legt sein Amt beim Starzacher Obst- und Gartenbauvereins nieder

Ein Generationenwechsel in der Führungsspitze des Starzacher Obst- und Gartenbauvereins (OGV) fand im Rahmen der diesjährigen Hauptversammlung statt.

Starzach-Wachendorf. Knapp 40 Mitglieder, so viele wie selten, trafen sich im Sportheim des SV Wachendorf, um sich zum letzten Mal von Vorstand Adolf Maksimowitsch über die Aktivitäten im zurückliegenden Vereinsjahr informieren zu lassen und einen Blick in die Zukunft zu werfen. Geprägt wurde die Hauptversammlung jedoch von den personellen Veränderungen an der Führungsspitze des Vereins, die recht unspektakulär als "Neuwahlen" auf der Tagesordnung standen.

Die Berichte, die zwingend zum Ablauf einer solchen Versammlung gehören, waren schnell abgearbeitet. Der Vorstand konnte von zwei Schnittkursen, viel Arbeit im Lehrgarten des Vereins sowie einer Wanderung im botanischen Garten in Tübingen berichten. Gesellschaftlicher Höhepunkt im Vereinsleben war, wie jedes Jahr, die Sonnwendfeier, die auch zu den Haupteinnahmequellen des Vereins zählt. Einen leicht besorgten Blick richtete Maksimowitsch in Richtung Wetter. "Die Klimakapriolen sorgten zum zweiten Mal in den letzten Jahren dafür, dass die Ernte ausfiel", so seine Beobachtungen. "Hatten wir 2018 noch sehr viel Obst, so waren die Bäume 2019 nahezu leer."

In seinem Ausblick für dieses Jahr stehen wieder zwei Schnittkurse und ein zusätzlicher Veredelungskurs, für den scheinbar eine gute Nachfrage besteht, wie man einer spontanen Befragung der Anwesenden entnehmen konnte, auf der Agenda. Zudem sind je eine Vogel- und eine Kräuterwanderung geplant.

Schriftführer Gustav Speiser schloss sich im wesentlich den Ausführungen seines Vorredners an und stellte mit Blick auf die Mitgliederzahlen fest, dass man mit einem recht stabilen Bestand von 80 Personen rechnen kann. Der Neu-Wachendorfer Eugen Müller, der das Amt des Kassierers vom verstorben Amtsinhaber Jürgen Kolb kommissarisch übernahm, konnte von einer guten Kassenlage berichten, in die jedoch der lange gewünschte Aufsitzrasenmäher ein ordentliches Loch riss. Jetzt hofft der Verein, der teilweise auch Geländeteile der Gemeinde mitbetreut, auf einen Zuschuss aus der Gemeindekasse. Bürgermeister Thomas Noé, der ebenfalls an der Sitzung teilnahm, versprach unverbindlich, sich darum zu kümmern.

Noé kennt die Probleme

Noé betonte, dass er die Probleme kenne, die ein Verein wie der OGV habe. "Ein OGV ist meist mit viel Arbeit in der Natur verbunden – ein Aspekt, der bei den jungen Leuten nicht wirklich viel Anklang findet", so die Einschätzung des Schultes.

Bevor man dann zu den Neuwahlen kam, trat Adolf Maksimowitsch nochmals ans Mikrofon. Er, der 19 Jahre lang die Geschicke des Vereins geleitet hat, trat an diesem Abend aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt als erster Vorsitzender zurück. "Ich hätte gern die 20 voll gemacht, doch das geht leider nicht", gab er sein Bedauern bekannt. Auch Gisela Langenmaier, die 17 Jahre als Vorständin im Verein mitgewirkt hatte, gab ihr Amt in jüngere Hände ab. Beide haben den Verein geprägt. Sie haben das Vereinsschiff nicht nur durch gute Zeiten, sondern auch manchmal durch raue See geführt und immer das Wohl ihres OGV im Fokus gehabt. So auch bei dieser letzten Amtshandlung als Vorstandsteam. Sie hatten bereits im Vorfeld den Weg, man könnte auch sagen, das Gärtle, für ihre Nachfolger gerichtet.

Als neuer Vorstand konnte Marcus Steidle begrüßt werden. Ihm steht seit Samstagabend Elisabeth Müller als zweite Vorsitzende zur Seite. Ihr Mann Eugen Müller, wurde offiziell ins Amt des Kassiers gewählt und Schriftführer Gustav Speiser beantwortete die Frage von Noé, der als Wahlleiter fungiert, ob er nochmals eine Amtsperiode dranhängt mit schwäbischem Enthusiasmus, also einem recht nachdenklichen: "Ja vielleicht, ja, ich mach’s nomol." Der Führungsmannschaft stehen im Ausschuss zukünftig Werner Kurz, Rolf Pfeffer, Reinhold Kienzle, Klemens Probst, Doris Müller und Gerda Pfeffer zur Seite.

Die beiden scheidenden Vorstände wurden mit großem Dank und noch mehr Respekt für ihr ehrenamtliches Engagement, das sie zum Wohle des Vereins in all den Jahren erbrachten, aus ihren Ämtern entlassen.

Beide betonten unisono, dass sie das gerne gemacht haben, doch irgendwann müsse auch Schluss sein. Natürlich nur mit dem Vorstandsamt, denn ihrem OGV Starzach werden sie noch lange treu bleiben.